Ausbau der Rüstung. Bewaffnung und Ausrüstung.
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Weiterentwicklung des Gerätes.
Völlige Neukonstruktionen, so wünschenswert sie bei manchem Kampf-
mittel waren, kamen aus Mangel an Arbeitskräften, Herstellungsmitteln und
Rohstoffen, aber auch an Zeit für Versuche und Erprobungen, nur in be-
schränktem Umfange in Frage. Man mußte sich im wesentlichen damit
begnügen, vorhandenes Gerät so zu vervollkommnen, daß es den gesteigerten
Ansprüchen der Kriegführung genügte. Die entscheidenden Schritte auf diesem
Wege waren unter der Zweiten Obersten Heeresleitung bereits getan, und die
wesentlichsten Verbesserungen waren bis zum Sommer oder Herbst 1916
bereits eingeführt; mit der Massenanfertigung hatte man gerade begonnen
oder war im Begriff, es zu tun. Die Ausgabe an die Truppe war aber doch
erst ganz allmählich zu erwarten, so daß die neuen Waffen für die Frühjahrs-
kämpfe des Jahres 1917 tatsächlich noch kaum eine Rolle spielten. Immerhin
müssen sie hier behandelt werden.
Schon frühzeitig hatte sich das Bedürfnis ergeben, neben dem bewährten
schweren Maschinengewehr ein leichteres zu haben, wie es die West-
gegner seit langem besaßen. Cs war im Sommer 1916 eingeführt, konnte
aber vorerst nur in ganz geringem Umfange ausgegeben werden. Dieses
„MG. 08/15" wog nur ein Drittel des schweren Maschinengewehrs; dafür
war allerdings feine Treffgenauigkeit geringer.
Bei den Geschützen handelte es sich vor allem um Erhöhung der
Schußweiten. Sie wurde dadurch erreicht, daß man an dem vorhandenen
Gerät unter Beibehält der Kaliberabmessungen Änderungen vornahm. Diese
bestanden neben beträchtlicher Verlängerung der Rohre auch in der Wahl
günstigerer Geschoßformen bei Herabsetzung der Geschoßgewichte.
Bei der Feldartillerie erhielten Kanone und Haubitze die gleiche Lafette,
die der ersteren das Schießen mit wesentlich größerer Erhöhung gestattete.
Die mit den Gesamtänderungen verbundenen, recht beträchtlichen Gewichts-
erhöhungen verminderten zwar die Beweglichkeit, namentlich der Feldkanone;
das aber konnte, vor allem im Stellungskriege, ohne ernsten Nachteil in Kauf
genommen werden. Entscheidend blieb die Steigemng der Schußweiten.
Nach Abschluß befriedigend verlaufener Truppenversuche waren die neuen
Geschütze im Sommer 1916 als „F e l d k a n o n e 16" und „leichte
Feldhaubitze 16" eingeführt worden. Im Herbst begann die Massen-
Herstellung.
Bei der schweren Artillerie waren die Schußweiten der beiden Haupt-
geschütze, schwere Feldhaubitze (15 ein) und Mörser (21 ein), bereits früher
als bei der Feldartillerie gesteigert worden. Die umgeänderten Geschütze