Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Gliederung der Angriffsfront. 
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und ein schweres Geschütz und ein Minenwerfer auf 20 Meter kamen. Der 
Angriffsflügel der 4. Armee war mit rund 960 Geschützen fast ebenso reichlich 
ausgestattet. Die gewaltige Artilleriemasse konnte aber doch nicht ausreichen, 
um — wie geplant — stellenweise bis zu acht Kilometer Tiefe alle deutschen 
Stellungen sturmreif zu machen. 
An Luftstreitkräften verfügten die Heeresgruppe Durchbruch und der 
Angriffsflügel der 4. Armee über etwa zwei Drittel der gesamten sranzösi- 
schen Frontverbände mit etwa 1000 Flugzeugen'). 
C. Der französische Durchbruchsangriff am I6./17. April 
und die anschließenden Rämpfe. 
Beilagen 13—17. 
I.Rampfgelände und Vergleich der Streitkräfte. 
Der Teil der deutschen Front, den General Nivelle für den Haupt- 
durchbruchsstoß gewählt hatte, bot in seiner westlichen Hälfte ein An- 
g r i f f s f e l d, das zu den schwierigsten der ganzen Westfront gerechnet 
werden konnte. Hier war ein eigenartiges, durch scharf in die Hochfläche 
eingeschnittene, steilwandige Täler und Schluchten zerklüftetes Gelände in 
einer Tiefenausdehnung von acht bis zehn Kilometern zu durchschreiten. Von 
Vailly am Nordrand des Aisne-Tals über Chavonne—Soupir und weiter 
durch Schluchten und über Höhenrücken hinaufkletternd, erreichte die vorderste 
deutsche Verteidigungslinie bei Cerny en Laonnois den ausgeprägtesten der 
schmalen, nur stellenweise eine größere Breite annehmenden Landrücken, auf 
dem von Laffaux her, an Fort Malmaison vorbei, zur Hurtebise-Ferme der 
„Chemin des Dames" läuft, der dem ganzen Schlachtfelde den Namen gab. 
Ihm folgte die deutsche Stellung über Hurtebise-Ferme hinaus bis zu seinem 
gleichfalls scharf abfallenden Ende bei Craonne. Etwa zwei Kilometer weiter 
nördlich fließt in einer breiteren, aber durchweg sumpfigen Talsenke die 
Ailette nach Westen zur Oise. Hinter der Ailette wiederholt sich noch zwei- 
mal der Wechsel, zwischen steil aufsteigenden Landrücken und scharf ein- 
geschnittenen Senken in ostwestlicher Richtung verlaufend. Auf den hohen 
Landrücken lagen die rückwärtigen deutschen Stellungen. Die zahlreichen in 
den weichen Stein getriebenen Gänge und ausgedehnten natürlichen Höhlen 
gewährten dem Verteidiger gute und oft völlig schußsichere Unterkünfte. Die 
Steilhänge waren meist von dichtem Unterholz bedeckt, das sie selbst für 
Infanterie schwer gangbar machte. Dieses Gelände selbst gegen einen völlig 
niedergekämpften Verteidiger mit der Schnelligkeit von 100 Meter in drei 
~) Vgl. S. 18o7 
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