Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Angriffsziele und Bereitstellung der Franzosen. 
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Die Einzelheiten für den Angriff der Armeen waren 
folgendermaßen festgelegt worden: 
Im Westen beginnend, hatte die 6. A r m e e die Aufgabe, die deutschen 
Stellungen zwischen Soupir und der Hurtebise-Ferme zu durchbrechen, unter- 
stützt durch den Angriff zwischen der Ailette und Laffaux. Dem Durchbruch 
hatte die Ausnutzung des Erfolges in der Richtung auf Laon und danach 
gegen den Unterlauf der Serre westlich von Marle unmittelbar zu folgen. 
Dazu hatte die Armee auf der Hauptfront von Soupir bis zur Hurtebise- 
Fenne zum Angriff angesetzt: das VI., XX. Korps und das II. Kolonial- 
korps mit je zwei Divisionen in vorderster Linie; das XI. Korps zunächst 
hinter der Mitte zurückgehalten. 
Der Durchbruch wurde in drei, mit jedesmaligem Zeitabstand von drei 
Stunden sich folgenden Sprüngen angestrebt. Der am x-Ta g e um 
y = U,h r losbrechende Sturmangriff sollte im ersten Sprung bis auf den 
Höhenrücken südwestlich von Braye') und bis an die Nordhänge des Ailette- 
Tals zwischen Truey und Vouconville vorgetragen werden, also die deutsche 
Artillerie-Schutzstellung2) nehmen. Am y + 3 U h hatte der zweite Sprung 
zu folgen, dessen Ziel am Westrande des breiten Höhenrückens nördlich von 
Vailly und jenseits der deutschen II. Stellung nördlich der Ailette lag. Gleich- 
zeitig hatte der Nebenangriff beiderseits der Ailette zwischen Vrancourt und 
Laffaux einzusetzen. Cr sollte vom I. Kolonialkorps mit zwei Divisionen 
geführt werden und in seinem ersten Sprunge Vrancourt und die Hochfläche 
westlich und südlich von Pinon gewinnen. Bei der geringeren Tiefe dieses 
Sprunges war der Beginn des nächsten schon auf y + 430 Uhr angesetzt 
mit dem Ziele der Wegnahme von Anizy, Pinon und des Höhengeländes 
südöstlich von Pinon. Damit hatte man die Conds-Ecke der deutschen Front 
abgeschnürt und konnte das weitere Vorgehen gegen Laon im Zusammen- 
hang mit der Hauptangriffsfront einrichten. An dieser sollte um y + 6 il h r, 
nachdem das XI. Korps eine seiner drei Divisionen zwischen das XX. und 
II. Kolonialkorps eingeschoben hatte, zum dritten Sprung bis an den Nord- 
rand des Verglandes südlich und südöstlich von Laon, etwa bis in die Linie 
Laval—Vruyeres und weiter ostwärts, angetreten werden. Mit seinem 
Gelingen war das offene Gelände erreicht, aus dem nur noch der von der 
Stadt Laon gekrönte Vergklotz herausragt, und das gesamte System der 
deutschen Stellungen vorwärts von Laon durchstoßen. 
') Auf dessen höchstem Punkt stand das „Croix sans Tete", nach dem die Fran¬ 
zosen ihn bezeichnen. 
2) Auch als „Zwischenstellung" bei der 7. Armee oder K. 1-Stellung bei der 3. Armee 
bezeichnet.
	        
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