Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Oberste Heeresleitung vor den Frllhjahrskämpfen. 
Wwter Verhältnissen für unvermeidlich hielt, daß „vom April des Jahres ab die 
Gefechtsstärken der Truppen langsam sinken werden". Mit dieser Lage müsse 
man sich abfinden; ihr Ernst werde dadurch etwas gemildert, daß die ein- 
geleitete Vermehrung der Maschinengewehre, Minenwerfer und Geschütze, 
„wenn auch nicht in dem erhofften Maße, so doch einen gewissen Ausgleich 
schaffen werde". 
Nicht minder ernst als die Frage der Zahl war die der Güte des 
Ersatzes. Die Klagen der Front über mangelnde körperliche Leistungs- 
sähigkeit der ins Feld gesandten Mannschaften mehrten sich, ebenso über 
ihren unzulänglichen Ausbildungsstand. War die körperliche Schwäche eine 
Folge zunehmender Crnährungsschwierigkeiten, so litt die Ausbildung vor- 
nehmlich darunter, daß das äußerst knapp bemessene Ausbildungspersonal 
der heimischen Ersatztruppenteile für seine sehr schwierige Aufgabe viel- 
fach nicht ausreichend vorgebildet oder auch sonst minder geeignet und 
dabei über Gebühr angestrengt war. Vorzüglich bewährten sich die Feld- 
rekrutendepots'). 
Die Frage des Nachwuchses an Offizieren war ebenfalls Gegen- 
stand ernstester Sorge. Angesichts des gewaltigen Bedarfs hatten die über- 
kommenen bewährten Grundsätze für Eignung und Vorbildung, Alter und 
Lebenserfahmng schon längst nicht mehr voll aufrechterhalten werden können. 
Am Hebung und Förderung der Ausbildung waren die verantwortlichen 
Stellen tatkräftig bemüht*). Am schwierigsten war die Aufgabe der Truppen- 
Kommandeure, denen der Kampf nur zu oft ihre Besten entriß, die aber den 
immer wieder neuen Nachwuchs durch Vorbild und Erziehung in das eherne 
Gefüge des Offizierkorps so geschmeidig und fest einzugliedern und so mit 
ihm zu verschmelzen hatten, daß dieses trotz zahlenmäßiger Aufblähung keine 
ernste Einbuße an seinem bisher unübertroffenen Werte erlitt. 
d) Bewaffnung und Ausrüstung^). 
Es handelte sich darum, das im großen und ganzen durchaus bewährte 
Gerät des Heeres entsprechend den seit Kriegsbeginn vielfach veränderten und 
gesteigerten Anforderungen weiterzuentwickeln und zahlenmäßig zu ver- 
mehren. Richtunggebend waren dabei in erster Linie die Bedürfnisse des 
Stellungskrieges. 
') ©. 53. 
2) ©.53 f. 
3) Vgl, Bd. IX, S. 378.
	        
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