Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Der Artilleriekamps, 
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zösischen Angriffsplan im Raum nordwestlich von Reims entsprechend, ließen 
Lage und Heftigkeit der feindlichen Beschießung eine Aussparung des Front- 
abschnitts der Gruppe Reims deutlich erkennen. Dafür machte sich eine Aus- 
breitung des Feuers nach Osten auf den Abschnitt der östlich von Aubörive 
in der Front stehenden 30. Infanterie-Division der Gruppe Py bemerkbar. 
Die Heeresgruppe stellte daraufhin der 3. Armee eine weitere Division als 
Cingreis-Division zur Verfügung. Am 15. April nachmittags schien sich die is. April. 
Gewalt des französischen Feuers nochmals zu steigern. Es legte sich bis 
zum Einbruch der Dunkelheit mit überwältigender Wucht auf alle sturmreif 
zu machenden deutschen Linien. Die deutschen Batterien antworteten noch 
immer kräftig und mit beobachteter Wirkung; sie niederzukämpfen war dem 
Feinde nicht gelungen. Dieser Eindruck stärkte auch die Widerstandskraft 
der Infanterie, die trotz nicht unerheblicher Verluste und weitgehender 
Stellungszerstörungen in zuversichtlicher Stimmung dem Angriff entgegen- 
sah. Am gleichen Nachmittage wiederholte sich der Angriff französischer 
Flieger auf die deutschen Fesselballone, blieb aber bei der Aufmerksamkeit der 
Vallonbesatzungen und der schnell einsetzenden Gegenwirkung der eigenen 
Flieger ergebnislos. 
Während des Artilleriekampfes hatten häufig französische Patrouillen 
gegen die deutsche Stellung vorgefühlt und waren abgewiesen worden. Auch 
Vorstöße größerer Abteilungen, wie am 7. April bei Laffaux gegen die 
211. Infanterie-Division, am 10. bei Sapigneul gegen die seit ihrem erfolg- 
reichen Angriff am 4. April hier besonders heftig beschossene 10. Reserve- 
Division, am 11. April westlich von Craonne gegen die 5.Garde-Infanterie- 
Division, am 12. wieder bei Laffaux, waren in gutem Zusammenwirken mit 
dem Sperrfeuer der Artillerie restlos abgewiesen worden. Am 15. April 
wurde nach besonders heftigem und schwerem Feuer wiederum die 211. In- 
fanterie-Divifion, diesmal in der Gegend von Vauxaillon, von starken, far- 
bigen1) französischen Kräften angegriffen; auch dieser Angriff wurde, im 
Gegenstoß, abgeschlagen; Wiederholungsversuche erstickten im Abwehrfeuer. 
Die 10. Referve-Divifion der Gruppe Vrimont hatte in den Kämpfen 
bei Sapigneul und durch die seither andauernde heftige Beschießung so erheb- 
liche Verluste erlitten, daß sie, in der Nacht zum 15. April beginnend, durch 
die 4. Infanterie-Division, bisher Eingreif-Division, abgelöst wurde. Eigene 
Patrouillen waren mehrfach und an fast allen Frontstellen in die französischen 
Gräben vorgestoßen. Durch Gefangene hatte dabei die Kräfteverteilung auf 
feindlicher Seite weitgehend geklärt und der Einsatz der Angriffstruppen fest- 
gestellt werden können. 
0 Das I. Kol.-Korps war hier an Stelle der franz. 21.und 22. Div. des XI. Korps 
eingesetzt worden, s. S. 294.
	        
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