Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

284 Die Doppelschlacht an der Msne und in der Champagne. 
März, verlegte ihr Hauptquartier von Stenay nach Charleville, um der Mitte des 
durch die Neugliederung vom 5. März westwärts verschobenen Heeres- 
gruppenabschnitts und auch der kommenden Schlachtfront näher zu sein. — 
Zu dieser Zeit nahm die O b e r st e Heeresleitung') vor der 
Front Soissons—Reims 27 bis 30 französische Divisionen an. Über die 
Ausdehnung des erwarteten Angriffs hatte sie aber noch keine volle Klarheit. 
Nach der Zahl der bisher versammelten Kräfte rechnete sie mit kaum mehr als 
35 bis 40 Kilometer Breite, so daß sich die Angriffsfront, den linken Flügel 
bei Vailly gerechnet, vielleicht nicht über den Vrimont hinaus erstreckte. Hier¬ 
mit stimmte überein, daß Gefangene der bei Reims stehenden französischen 
37. Division bisher gleichlautend ausgesagt hatten, ein Angriff sei dort weder 
geplant noch vorbereitet. Die Oberste Heeresleitung wies aber darauf hin, 
daß Klärung der Lage zwischen Aisne und Suippes durch Patrouillen-Unter- 
nehmungen von ganz besonderer Bedeutung sei, und entsandte, um sich ein 
eigenes Urteil über Stellungsausbau und Abwehrvorbereitungen zu bilden 
und wenn nötig helfend eingreifen zu können, Major Mende zur 7. und 
3. Armee. Er prüfte in den Tagen vom 10. bis 20.März die gesamte Front 
von Vailly bis Aubörive in dem ihm aufgetragenen Sinne und meldete 
darüber an Oberste Heeresleitung und Heeresgruppe: Die Vorbereitungen 
für die Abwehrschlacht und der Artillerieaufmarsch seien überall in gutem und 
zweckmäßigem Fortschreiten, auch gegenseitige artilleristische Unterstützung 
zwischen beiden Armeen sowie zwischen den Gruppen- und Divisionsabschnit- 
ten vereinbart. An der Front der 7. Armee läge die Schwäche der Ver- 
teidigung auf dem Chemin des Dames-Rücken im Abschnitt Courtecon— 
Craonne, wo die Stellung nur wenig Tiefe haben konnte. Eine besondere 
Gefahrenstelle bilde die Tal-Lücke zwischen Courtecon und Neuville am Süd- 
rande des Hochrückens von Böve Chöteau, die zugleich den kürzesten Weg 
nach Laon darstellte. Andererseits begünstige das durchschnittene Berg- 
gelände die örtliche Verteidigung und mindere hier die Gefahr eines Durch- 
bruchs. Am rechten Flügel der 3. Armee habe die Abwehrfront noch recht 
breite Divisionsabschnitte, deren Verschmälerung durch Cinfchub weiterer 
Divisionen sehr erwünscht sei. Ein Angriff aus Reims heraus sei erst zu 
erwarten, wenn die Franzosen den Vrimont und die Höhen von Berru in die 
Hand bekämen. Da sie das voraussichtlich durch Umfassung der stark aus¬ 
gebauten Vergstellungen von den äußeren Flanken her versuchen würden, 
habe ein Angriff gegen die Front des XIV. Armeekorps viel Wahrschein- 
lichkeit für sich. Der Ausbau der rückwärtigen Stellungen bedürfe hier noch 
der Förderung. 
i) Beurteilung der Lage auf der Westfront vom 11. März (S. 81 f.).
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.