Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Betrachtungen. — Flieger. Verluste. Führung. 
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1. bis 10. April 20 800 Mann 1 
11. - 20. - 10 600 - \rund 51000 (Engländer 78 000) 
21. - 30. - 19 800 - J 
1. - 10. Mai 18 300 - ] 
11. - 20. - 10 700 - ! rund 34 000 (Engländer 64 000) 
21. - 31. - 4 800 - J 
85 000 Mann (Engländer 142 000) 
Damit waren die deutschen Gesamtverluste trotz der schweren Einbuße 
des 9. April hinter denen des Gegners weit zurückgeblieben, vor allem wäh- 
rend der Kämpfe, die nach dem englischen Anfangserfolg in meist stellungs- 
losem Gelände geführt wurden. Der Grund des für die deutsche Seite dabei 
günstigeren Verlustverhältnisses ist aber wohl weniger in den veränderten 
Kampfbedingungen als darin zu suchen, daß die englischen Angriffe nunmehr 
sämtlich abgeschlagen wurden, wobei auch die inzwischen wesentlich verstärkte 
deutsche Artillerie eine gewichtige Nolle gespielt haben dürfte; das Stärke- 
Verhältnis hatte sich von 2800 englischen zu 1000 deutschen Geschützen bei 
Beginn der Schlacht bis zum 3. Mai (2700 zu 1400) ganz wesentlich zu- 
gunsten der deutschen Seite verschoben'). 
Den aus der Truppe heraus damals vorgebrachten und teilweise auch 
mit verminderten Verlusten begründeten Gedankens, auf Stellungsbau und 
durchlaufende Gräben künftig ganz zu verzichten, lehnte die Heeresgruppe ab. 
Diese Anlagen blieben zum mindesten für ruhige Zeiten auch weiterhin unent- 
behrlich, um mit geringstem Kräfteeinsatz breite Abschnitte gegen Überraschung 
gesichert zu halten. Verwandelte feindliches Vorbereitungsfeuer die Gräben 
in Trichterstellungen, so ergab sich von selbst der Zustand, wie er für beweg- 
liche Verteidigung sich bewährt hatte. Auf Wiederherstellungsarbeiten an 
den immer wieder unter Feuer liegenden Gräben follte dann verzichtet, die 
Arbeitskraft weiter rückwärts angesetzt werden, wo sie sich besser ausnutzte, so 
daß dort eine neue Stellung als sicherer Rückhalt für alle Fälle entstand. 
War der 9. April mit seiner großen Einbuße an Gefangenen, Gerät und 
Gelände als ein überaus schwerer Rückschlag empfunden worden, so waren 
die nachfolgenden Kämpfe als volle Erfolge der deutschen Abwehr zu werten. 
Dazu hat neben den schon geschilderten Umständen mitgewirkt, daß, nachdem 
die Gefahr in ihrer ganzen Größe erkannt war, Truppen und Gerät in rascher 
Folge und stets ausreichender Zahl herankamen, wobei bald auch die Er- 
Veil. 28 a. 
2) In den Verlust-Zusammenstellungen findet diese Begründung keine Stütze.
	        
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