Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Schlacht bei Arras. 
Z. Der leyre englische Großangriff am Z. Mai. 
Beilage 12. 
bis z^Mai Unterdessen waren die Blicke der deutschen Führung bereits nach Flau- 
d e r n gezogen worden. Wie dieObersteHeeresleitungam28. April 
mitgeteilt hatte, hatte ein Gewährsmann ausgesagt, daß die Engländer eine 
neue Offensive an der Z)ser vorbereiteten; sie würde in 14 Tagen beginnen, 
falls die Angriffe bei Arras nicht zum Ziele führten. Die Oberste Heeres¬ 
leitung hatte hinzugefügt, daß die Mitteilung viel Wahrscheinlichkeit für sich 
habe. Vei derHeeresgruppeKronprinzRupprecht aber glaubte 
man noch nicht an Aufgabe des Angriffs bei Arras; die Engländer würden 
die Franzosen, die bei Reims vor neuem Angriff ständen, nicht im Stiche 
lassen; die Änderung werde große Transporte erfordern und der deutschen 
Seite nicht verborgen bleiben. Am 1. Mai äußerte sie sich nach Anhörung 
der 4. Armee") dahin, daß „im Zusammenhang mit dem englischen Angriff 
an der Searpe, der zweifellos den Durchbruch erstrebt", der Angriff am 
Npern/Wytschaete-Bogen wahrscheinlich eine Nebenhandlung bedeute, um 
die deutsche Abwehr an der Searpe zu schwächen. Doch müsse auch mit 
der Möglichkeit einer vollen Umgruppierung des Feindes gerechnet werden. 
Am für diesen Fall die Gefechtsführung am Südflügel des Wytschaete- 
Vogens in eine Hand zu legen, ließ sie am 2. Mai die Gruppe Lille^) von der 
6. zur 4. Armee übertreten. 
Den Engländer n°) hatte der Ausgang der Angriffe des 23. und 
28. April eine schwere Enttäuschung gebracht. Sie war um so ernster, als 
inzwischen auch die große Offensive der Franzosen, wie es schien endgültig, 
liegengeblieben war. Damit war die gemeinsame franzöfifch-englische 
Durchbruchsoperation so gut wie gescheitert. Am 30. April unterrichtete 
Feldmarschall H a i g seine Armeeführer dahin, daß er zeitweilig wieder den 
Zermürbungsgedanken aufnehmen würde, falls die Franzosen ihre Angriffe 
einschränkten. Der Druck an der Westfront dürfe schon wegen der russischen 
und italienischen Offensive — letztere war für die erste Maiwoche zugesagt 
S. 431 ff. 
2) Die noch nicht mit Ortsnamen bezeichneten Gruppen der 6. Armee waren am 
19.April wie folgt umbenannt worden: Gruppe Lille (bisher II. bayer. A. K.), 
A u b e r s (bisher III. bayer. A. K.). 
3) Vgl. S. 245, 252 und 253.
	        
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