Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Schlacht bei Arras. 
n. April, aber seit dem Mittag des 10. April die Offensive planmäßig und großzügig 
mit immer wieder neuen Masten weiterführe, dabei allerdings auch bereits 
schwerste Verluste erlitten habe. Beiderseits der Scarpe war die letzte der 
vorbereiteten deutschen Stellungen verlorengegangen, dem Feind also die 
Durchbrechung des Stellungssystems tatsächlich gelungen. Die Schlacht 
hatte, wie Generalleutnant Dieffenbach in einem Vesehl aussprach, jetzt in 
einem Teil des Gruppenabschnittes „den Charakter der Feldschlacht ange- 
nommen". 
Oberst vonLoßberg hatte sich den Tag über durch Rücksprache mit 
den Generalkommandos und mehreren Divisions-Stäben über die Lage an 
der Kampffront unterrichtet und auch die Geländeverhältnisse erkundet. Die 
Notwendigkeit einer Zurückverlegung der Front drängte sich dabei auch ihm 
auf. Am Abend meldete er sich in Tournai bei Generaloberst von Falken- 
Hausen, wobei auch der Generalstabschef der Heeresgruppe, General 
v o n K u h l, anwesend war. Eine Aussprache ergab volle Übereinstimmung 
der Ansichten. Den Befehl zur Ausführung des geplanten Zurückgehens auf 
beiden gefährdeten Flügeln, auf Lens—Arleux-en Gohelle und auf Gue- 
mappe, hatte Generaloberst von Falkenhausen, noch auf Vortrag des General¬ 
majors von Nagel, bereits um 10° vormittags für die Nacht zum 13. April 
gegeben. Die künftige Führung der Abwehr war damit auf eine neue Grund¬ 
lage gestellt. Änderungen wurden nicht mehr befohlen. 
Die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht meldete nun¬ 
mehr der Obersten Heeresleitung: „Nach dem Mißerfolg am 9. April kommt 
es darauf an, den englischen Stoß aufzufangen. ... Eine Verbesserung der 
zur Zeit nicht haltbaren Stellung ist nur durch planmäßiges Ausweichen 
möglich. Dazu hat die Armee befohlen, daß nördlich der Scarpe die Linie 
Westrand Lens—Avion—III. Stellung bis Gavrelle in der Nacht vom 12. 
zum 13. April eingenommen wird. Von dort nach Süden bis zur Siegfried- 
Stellung ist eine ausgebaute Linie nicht vorhanden. Nach dem Verlust von 
Monchy, dessen Wiedernahme wenig wahrscheinlich ist, wird auch die im 
spitzen Winkel in die Siegfried-Stellung über Gusmappe laufende Linie als 
lange zu verteidigende Stellung nicht in Betracht kommen. Sie wird in dem 
im Vau befindlichen Vis-Riegel (Pelves—Vis—Qusant) gefunden werden. 
Vis der Ausbau dieses Riegels vorgeschritten ist, muß vorwärts Gelände 
gehalten werden. Die Aufgabe der Siegfried-Stellung zwischen St. Martin 
und Qusant ist ein schwerer Entschluß, aber nur so ist es möglich, ohne die 
neu eintreffenden Kräfte einzeln in den Kampf zu werfen und so einzeln zu 
verbrauchen, die Organisation der Verteidigung auf eine neue, feste Grund¬ 
lage zu stellen ... Der Kräfteverbrauch in den bisherigen Kampftagen war 
ein sehr großer. Ihn zu vermindern und gleichzeitig den feindlichen Stoß
	        
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