Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Schlacht bei Arras. 
». April, auf der ganzen Front zwischen Scarpe und Neuville-Vitasse angegriffen und 
sei am rechten Flügel der 11. Infanterie-Division in die vorderen Gräben 
eingedrungen; „genug Artillerie noch vorhanden, Gegenstöße befohlen". Die 
besonders betroffene 14. bayerische Infanterie-Division war noch um 1015 vor¬ 
mittags der Ansicht, daß der Feind in ihrer Mitte und am linken Flügel den 
Bahndamm erreicht, dort aber haltgemacht habe. Zu gleicher Zeit meldete 
die Gruppe Arras, die 11. Infanterie-Division kämpfe mit dem rechten Flügel 
am Bahndamm, links in den vorderen Linien. Tilloy sei verloren und 
wiedergenommen worden. Weiter südlich werde noch in der ersten Linie 
gekämpft, in Neuville-Vitasie sei der Feind eingebrochen. Der Gegenstoß 
der Abschnittsreserven sei in gutem Vorschreiten, ebenso anscheinend auch 
der bei der 14. bayerischen Infanterie-Division nördlich der Scarpe. Die 
Lage schien danach bei der Gruppe Arras nicht ernstlich gefährdet zu sein. 
Bei der durch zugeteilte Kräfte bereits gestützten Gruppe Vimy hatte sich 
inzwischen herausgestellt, daß der Gegenangriff nördlich der Scarpe „gegen 
den Bahndamm" erst gegen Abend wirksam werden könne. 
Die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht hatte um 
12™ mittags, also anscheinend noch vor dem Bekanntwerden des Verlustes 
der Südostkuppe der Vimy-Höhen (Telegraphen-Höhe), des Dorfes Thelus, 
des Bahndammes nördlich und der Höhe 94 südlich der Scarpe — wovon die 
Armee erst zwischen II30 und 1220 Meldung erhielt —, die III., 1. Garde- 
Reserve-, 4. Garde-, 18., 17. und 26. (württembergische) Infanterie-Division 
der 6. Armee zum Einsatz zur Verfügung gestellt und ihr Heranschieben dicht 
hinter die angegriffenen Divisionen zur unmittelbaren Unterstützung und für 
spätere Ablösungen befohlen, ferner bald darauf auch den Antransport der 
3. bayerischen Infanterie-Division zur Gruppe Arras und der 35. Insan- 
terie-Division von der 2. Armee hinter die Gruppe A angeordnet. 
Weiterhin hatte die Heeresgruppe, außer einer bald nach Mittag ein¬ 
gegangenen Meldung der Armee über den Verlust der Telegraphen-Höhe, 
des Dorfes Thelus, des Bahndammes und der Höhe 94, um 4™ nachmittags 
von der Gruppe Arras unmittelbar erfahren: „Es steht ungünstig, sehr schwere 
Verluste, viel Artillerie verloren. Munitionsmangel (sie konnte nicht vor- 
gebracht werden wegen des schweren Feuers). Drei Bataillone und eine 
Batterie von Gruppe A (26. Reserve-Division) sind geschickt worden. 
Munition und Reserven sind nötig ... Das Feuer war nach Maffe und 
Kaliber weit stärker als in der Somme-Schlacht. 15 Tanks sind zerschossen, 
und es sind noch viele da'"). Daraufhin hatten Heeresgruppe und Oberste 
Heeresleitung noch weitere Kräfte für die angegriffene Front bestimmt. 
Crstere teilte der 6. Armee um 730 abends mit, daß für sie eine zweite 
') Vortragsnotizen des Gen. von Kühl vom 9. April.
	        
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