Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Fortsetzung des englischen Angriffs bei Arras. 
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stellung eingedrungen. Da die vom Divisionskommandeur, Generalleutnant 
von Schöler, früh vorgesandten Ruhebataillone aus ihren weit rückwärts 
gelegenen Unterkünften erst spät nach vorn kamen, war die Lage lange Stunden 
äußerst gefährdet. Gegen Mittag wurde hinter der Zwischenstellung am 
Bahndamm noch gekämpft'), in der Mitte und links war der letzte Wider- 
stand in den vorderen Linien und Befehlsstellen gebrochen; die Reste der 
Besatzung schlugen sich im Vorfeld des Monchy-Riegels. Die meisten 
Geschütze der zählreichen vor diesem stehenden Batterien waren verloren- 
gegangen, von 52schweren Geschützen standen nur noch zwölf im Feuer. 
Die noch vorhandenen Feldbatterien hatten sich gegen Mittag, die schweren 
fast sämtlich gegen 3° nachmittags verschossen. Das Erscheinen englischer 
Kavalleriemassen bei der Vorstadt St. Nicolas ließ erkennen, daß der Feind 
mit allen Mitteln einen großen Durchbruch betrieb. Am 245 rückten dichte 
Kolonnen auf Fampoux vor. Schweres Feuer lag auf dem Monchy-Riegel, 
der, auf dem Vorderhang liegend, völlig einzusehen war und nur ganz ver- 
einzelte Unterstände, aber kaum ein Hindernis hatte. Starke Angriffe folgten. 
Nach stundenlangem wechselvollen Kampf, in den auch Teile der rückwärtigen 
englischen 37. Division eingriffen, ging schließlich der Riegel und damit auch 
hier die letzte ausgebaute deutsche Linie größtenteils verloren. Die dicht 
dahinter liegende Höhe 102 konnte gehalten werden. Der feindliche Einbruch 
beim rechten Nachbar in der Richtung auf Fampoux war durch Besetzung 
des Bahndamms abgeriegelt. Von der Gruppe Arras zugewiesene Kräfte 
der südlichen Divisionen (zwei Bataillone und drei Batterien) waren nach¬ 
mittags herangekommen. 
Bei der 17. Reserve-Division unter Generalmajor von Reuter war auf 
dem rechten Flügel der Widerstand in den hinteren Gräben der vordersten 
Stellung gegen immer neue englische Massenangriffe und unter dem Druck 
von der Nordflanke her gegen Mittag zum Erliegen gekommen. Da am 
linken Flügel sich Reste der Besatzungen noch hart östlich von Neuville- 
Vitasie behaupteten, war eine tiefe Flanke entstanden, die nur einzelne 
Gruppen sicherten. Im Laufe des Nachmittags wurden mehrfache, auch mit 
Tanks geführte Angriffe gegen den nur schwach besetzten Monchy-Riegel ab- 
gewiesen, obgleich auch bei dieser Division zahlreiche vorn eingebaute Bat- 
terien verlorengegangen waren und der Rest sich meist verschossen hatte. In 
der Dämmerung gelang es neu herangeführten englischen Kräften, an einer 
schmalen Stelle in den Riegel einzudringen. Am linken Flügel wurden die 
östlich von Reuville-Vitasse noch ausharrenden Reste erst von 8° abends an 
in den Monchy-Riegel zurückgenommen. Ein Bataillon und vier Batterien, 
Feldm. Haig berichtet, daß das Bahndreieck erst um 2°nachmittags „nach 
langem Kampfe" erobert worden sei (a. a. €>., S. 90).
	        
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