Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Weitere Kämpfe an den Mmy-Höhen. 
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teils zum Gegenstoß angesetzt, zu dem es jedoch nicht mehr kam, da die Truppe 
erst in der Nacht vorn eintraf. Ein Bataillon der benachbarten 80. Reserve- 
Division, das die Gruppe Souchez um 4° nachmittags zur Verfügung stellte, 
wurde nördlich von Vimy zur Abriegelung gegen Süden eingesetzt. Der 
79. Reserve-Division waren um 19° vormittags je ein Ruhe-Bataillon der 
vorwärts von Lens stehenden 56. Infanterie- und 80. Reserve-Division zu- 
geführt worden, die der Divisionskommandeur, General der Infanterie 
von Baemeister, zusammen mit dem letzten Bataillon seiner eigenen Reserve 
zu einheitlichem Gegenangriff gegen die Telegraphen-Höhe bestimmte. Die 
Bataillone erreichten aber erst gegen 7°abends die vordere Linie; ihr dann 
durch den Ort Vimy und vom Bahndamm her vorgetragener Angriff blieb 
im La Comte-Wäldchen vor der Höhe liegen. Bei der 1. bayerischen Re- 
ferve-Division hatte ein vom Divisionskommandeur, Generalmajor Freiherrn 
von Pechmann, vormittags angesetzter Stoß des letzten Reserve-Bataillons 
den linken Flügel entlastet und gesichert. Zur Stützung dieser Division hatte 
Generaloberst von Falkenhausen schon um 8° vormittags drei Bataillone 
seines rechten Flügels mit der Bahn herangezogen; sie konnten aber erst am 
frühen Nachmittag mit Abständen im Räume westlich von Douai eintreffen. 
Ihre in den späten Nachmittag- und Abendstunden in der Richtung auf die 
Telegraphen-Höhe vereinzelt vorgetragenen Angriffe drangen gegenüber star- 
kem Feind, der sich inzwischen in Dorf und Wald Farbus eingenistet hatte, 
nicht durch. Einbrechende Dunkelheit, Schneetreiben und verschlammter Boden 
hatten bei beiden Divisionen das Vorgehen behindert, wirksame Vorbereitung 
durch eigenes Artilleriefeuer war infolge von Munitionsmangel nicht zustande 
gekommen. Das vorderste Infanterie-Regiment der 17. Infanterie-Division, 
das der 1. bayerischen Reserve-Division gegen 11° vormittags zur Verfügung 
gestellt worden war, hatte diese nach Süden abgedreht, um die dort an- 
scheinend entstandene große Lücke zu schließen; es begann sich in der Linie 
Südrand Bailleul—Gavrelle einzugraben. 
Der Feind hatte seine Angriffe am Nachmittag nicht mehr mit Nachdruck 
fortgeführt. Englische Kavallerie, die nachmittags bei Willerval erschien, 
hatte im Feuer von Infanterie und Artillerie schwere Verluste erlitten und 
war eilends zurückgegangen. Die kritischen Stunden bis zum Eintreffen der 
Reserven waren überstanden. 
Am Abend des 9. April behauptete an den Vimy-Höhen die 
16. bayerische Infanterie-Division noch immer die vordere Stellung auf der 
Gießler-Höhe und südlich, der linke Flügel war zurückgebogen. Bei der 
79. Reserve-Division hatten auf dem rechten Flügel auch die letzten, lange 
hartnäckig behaupteten vorderen Gräben gegen Angriffe, die der Feind den 
ganzen Nachmittag fortsetzte, nicht gehalten werden können. Die Truppe
	        
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