Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Schlacht bei Arras. 
Bis 5. ApM. feuer gegen wichtige Anlagen der feindlichen Infanteriestellungen, verwendet 
worden sei, der größere Teil aber für Einschießen, Sperrfeuerprüfung, 
Übungsschießen, Störungsfeuer und dergleichen. Am 20.März hatte 
Generaloberst von Falkenhausen für den Abschnitt von Lens bis Neuville- 
Vitasse planmäßiges Zerstörungsfeuer gegen die feindlichen Batterien an¬ 
geordnet. Die Ausführung stieß aber auf Schwierigkeiten, da das meist 
unsichtige Wetter die ohnehin geringen Veobachtungsmöglichkeiten weiter 
verschlechterte, außerdem aber die damals technisch noch nicht genügend durch¬ 
gebildeten Nachrichtenmittel nur zu oft versagten. Zahlreiche Schießen mit 
Fliegerbeobachtung mußten abgebrochen werden, weil die Verständigung 
zwischen Batterie und Beobachter nicht gelang oder dieser durch die in den 
eigenen Luftraum vorstoßenden feindlichen Flieger in der Cinfchießtätigkeit 
behindert wurde. Auch hatten Oberste Heeresleitung und Heeresgruppe lange 
Zeit zur Sparsamkeit mit Munition gemahnt. So war von elfterer noch am 
30. März eine allerdings schon am 21. ausgegebene Verfügung eingetroffen, 
die sich an die „besonders bedrohten Armeen" wandte und auch sie auf „Haus- 
halten mit Munition" hinwies'). 
Heeresgruppe und 6. Armee rechneten nunmehr bestimmt mit feindlichem 
Angriff gegen die ganze Front von Loos bis St. Martin. Wenn der Gegner 
die Vorbereitungen dazu noch nicht überall beendet, insbesondere im Norden 
zwischen Loos und Angres noch keine Verdichtung der Infanterie vor- 
genommen habe, so scheine sein großer Angriff, wenn auch nicht unmittelbar, 
so doch nahe bevorzustehen. An der Front nahm der Kampf äußerste Schärfe 
an. Im Süden eroberten am 2. April starke englische Kräfte nach anfäng- 
lichem Mißerfolg Hsnin und Croisilles sowie anschließend daran bei der 
1. Armee Eeoust und Noreuil und drängten die deutschen Vorposten bis auf 
wenige hundert Meter an die Siegfried-Stellung zurück. Das Feuer steigerte 
i) Die Verfügung, vom 21.März datiert, war in Tausenden von Abdrücken ver- 
sandt worden und bis zu den Insanterie-Regimentern und Batterien zu verteilen. Sie 
begann: „In letzter Zeit sind den besonders bedrohten Armeen sehr erhebliche Munitions- 
mengen überwiesen, damit sie in der Lage sind, bei plötzlich einsetzendem feindlichen 
Angriff ein kräftiges Feuer aufzunehmen und zu unterhalten. Die reichliche Munitions- 
auffüllung scheint aber stellenweise zu der falschen Auffassung geführt zu haben, als 
ob Haushalten mit Munition nicht mehr notwendig sei. Das ist unzutreffend. Nur 
gegen wichtige und lohnende Ziele ist entsprechender Munitionseinsatz 
gestattet und geboten. ... Ich bitte zu sorgen, daß diese so oft wiederholten Grundsätze 
Gemeingut der Führer aller Dienstgrade werden." Weiter hieß es: Mit Gasmunition 
sei ganz besonders zu sparen, „da der Nachschub beschränkt" sei. Schließlich wurde aus 
trockene Lagerung der Munition bei den Batterien hingewiesen und gesagt: „Das Bor- 
schaffen von Munition in die Feuerstellung und deren Nähe muß unbedingt mit der 
!lnterbringungsmöglichkeit in Einklang stehen."
	        
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