Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Verstärkung der Front. 
ISS 
Drei Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilungen, fünf Pionier-, sieben 
Armierungskompanien hatten die Rachbar-Armeen abzugeben, außerdem 
Scheinwerfer, Flammenwerfer, Nachrichtenformationen und vor allem Luft- 
streitkräfte. 
Unterdessen waren die für die Abwehrschlacht vorbereiteten Maßnahmen 
in vollem Gange. Am 2. April übernahm das Generalkommando des IX. Re- 
servekorps die Gruppe Arras, am 3. das Generalkommando des VIII. Re- 
servekorps die Gruppe Souchez, am 4. begann die 18. Reserve-Division bei 
der Gruppe Arras sich einzuschieben. Da die bisherige 1. Armee aufgelöst 
werden sollte, wurde ferner der übertritt ihrer Gruppe A zur 6. Armee vor- 
bereitet. Hinter der Front trafen sechs Divisionen als erste Ablösungen in 
der Linie Lille—Douai—Eambrai ein oder waren alsbald zu erwarten. 
Eine von ihnen war vorübergehend zusammen mit einer Landwehr-Division 
zum beschleunigten Ausbau der Wotan-Stellung bestimmt, eine weitere lag 
als Reserve östlich von Lille1). 
Auch Artillerieverstärkungen trafen nach und nach ein. 
An Munition hielt die 6. Armee in den Feuerstellungen zwei bis 
zweieinhalb Tagesraten für ausreichend. Das entsprach den Erfahrungen 
der Somme-Schlacht; damals waren zwei Raten im allgemeinen als ge- 
nügend erkannt und auch bei höchster Feuersteigerung niemals an einem 
Tage verbraucht worden^). Je eine weitere Tagesrate sollte bei den Divi- 
sionen, den Gruppen und der Etappe bereitliegen. Doch fehlte es einstweilen 
an der Möglichkeit, diese Mengen zu lagern. Die Zuführung von Muni- 
üon war daher in entsprechend engen Grenzen gehalten worden. Erst vom 
3. April ab wurde Munition reichlicher überwiesen. Für die Zufuhr zu den 
Ausgabestellen an die Truppen sollten bei etwaigen Vahnzerstörungen lei- 
stungssähige Kraftwagenkolonnen zur Verfügung stehen. 
Für die Abwehr mußte es entscheidend werden, ob es gelang, die 
Kraft der feindlichen Artillerie zu lähmen. Schon 
Anfang Februar hatte die Oberste Heeresleitung darauf hingewiesen, daß ein 
zu geringer Teil der verschossenen Munition zum Wirkungsschießen, das 
heißt zu völliger Niederkämpfung feindlicher Batterien, oder zu Zerstörungs- 
*) Gliederung und Stärke der Abwehrfront bei Beginn der Schlacht S. 210. 
2) Zwei Tagesraten betrugen im 
April 1917: 
je Feldkan. 500 Schuß 
je l. F. H. 500 - 
je s. F. H. 250 
je Mörser 200 
Höchster Tagesverbrauch in der Somme- 
Schlacht war gewesen: 
393 Schuß 
310 - 
207 - 
145 - 
13*
	        
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