Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Einfluß des Siegfried-Rückzuges auf den Operationsplan. 
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Die Konferenz löste sich mit der stillschweigenden Kapitulation vor der Ansicht 
des Generals Nivelle auf. 
Am Tage nach dieser für den Obersten Befehlshaber, auch wenn er sich 
behauptet hatte, doch recht peinlichen Aussprache traf ihn die unerfreuliche 
Nachricht, daß am 4. April nordwestlich von Reims mit dem Angriffsplan 
eines dort eingesetzten Bataillons wichtige Einzelheiten über die Offensive 
der Heeresgruppe Durchbruch in deutsche Hände gefallen waren'). Eine Än- 
derung des Angriffsplanes hatte dies nicht mehr zur Folge. 
2. Die Heere der N?estmächre bei Beginn der Offensive, 
a) Die Streitkräfte') und ihre Vorbereitung für den Angriff. 
Das Französische Heer. 
Vis Anfang April war die Zahl der Insanterie-Divi- 
s i o n e n in Frankreich durch Umwandlung zweier Territorial-Divisionen in 
aktive Divisionen auf 107 gestiegen; es blieben nur noch zwei Territorial- 
Divisionen bestehen. Dazu kamen zwei aktive, neun Territorial- und zwei 
russische selbständige Brigaden sowie sieben Kavallerie-Divisionen. Die 
Länge der mit diesen Truppen besetzten Front war seit Januar durch Abgabe 
an die Engländer von 607 auf 574 Kilometer zurückgegangen. Die Kräfte 
verteilten sich wie folgt: 
Angriffsfront (einschließlich Reserven): 72 Infanterie-Divisionen; 
2 russische Brigaden; 7 Kavallerie-Divisionen. 
Übrige Front: 35 Infanterie-, 2 Territorial-Divisionen; 2 aktive, 
9 Territorial-Brigaden. 
Bei der Infanterie hatte jede Kompanie 15 (früher acht) leichte 
Maschinengewehre (fusüs-mitrailleurs). Die Ausbildung an dieser Waffe 
war immer eifriger gefördert worden. Jede Kompanie besaß außer- 
dem 16 Granatwerfer, jedes Bataillon acht schwere Maschinengewehre 
(mitrailleuses) und eine 37 inm-Kanone. Sieben Flammenwerfer- 
Kompanien standen der Heeresgruppe Durchbruch zur Verfügung. 
Die Kavallerie war 428 Schwadronen stark, davon 64 zu Fuß. 
Sie wurde in verstärktem Maße für das Fußgefecht ausgebildet. 
Die Artillerie zählte: 6623 Feldgeschütze, 4151 schwere, 
312 schwerste Geschütze, dazu 3222 Minenwerfer. Die Division hatte im 
allgemeinen drei Abteilungen Feldartillerie, das Korps vier Abteilungen 
schwerer Artillerie. Eine „Generalreserve" der schweren Artillerie war im 
') S. 288. — 2) Vgl. S. 102. 
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