Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Die Front nach dem Rückmarsch. Gegenangriff bei St. Quentin. 147 
Siegfried-Stellung im allgemeinen erreicht und ihre Behauptung unbedingt 
gewährleistet sein müsse, ehe die sehr erwünschten Vorstöße gegen den fol- 
genden Feind unternommen würden. Im besonderen sollte von der 2. Armee 
ein längeres Halten der Dritten Nachhutstellung an Somme und Crozat- 
Kanal, von der 7.Armee längerer Widerstand hinter dem Oife/Aisne-Kanal 
erwogen werden. Als erfolgversprechend erscheine es, den Feind beim Uber- 
gang über diese Abschnitte mit stärkeren Kräften anzugreifen. Als am 
19. März die Rückführung der Truppen beendet war, ging bei der Heeres- 
gruppe ein Telegramm des G en era lf e ld mars ch a ll s ein: „Seine 
Majestät sind über den planvollen Verlauf der durchdachten Operation, die 
mit der Besetzung der Siegfried-Stellung ihren vorläufigen Abschluß ge- 
funden hat, hochbefriedigt und erwarten jetzt, daß das Vorfeld der Stellung 
dem Feinde, möglichst auch in örtlich offensiver Betätigung, streitig gemacht 
und so lange wie angängig gehalten wird." 
Die Engländer gewannen am 20.März nur wenig Raum, sie 
erreichten die Linie Veaurains (südlich von Arras)—Beaumetz (an der 
Straße Bapaume—Cambrai)—Aubigny (an der Straße Ham—St. Quen¬ 
tin). Angriffe englischer Kavallerie bei der 6. Armee gegen Croisilles und 
englischer Infanterie auf dem Nordflügel der 1. Armee bei Ceouft-St. Mein, 
Noreuil und Lagnieourt wurden von den deutschen Vorposten abgewiesen. 
Starke Fliegerverbände des Feindes versuchten über den Verbleib der 
deutschen Truppen Klarheit zu schaffen. Die Schwierigkeiten, die das völlig 
zerstörte Gelände den Engländern für das Nachführen der Artillerie, die 
Unterbringung der Truppen und die Regelung des Nachschubs bereitete, 
machten sich bemerkbar. Es trat ein Stillstand in ihren Bewegungen ein, nur 
ihr Südflügel schob sich am 22.März in der Richtung auf St. Quentin noch 
bis Etreillers vor. 
Inzwischen war es an Somme und Crozat-Kanal mit 
den Franzosen zum Kampf gekommen. General von der Marwitz 
hatte am 19. März der Gruppe Q unter Generalleutnant Fleck (General- 
kommando des XVII. Armeekorps) befohlen, den Feind anzugreifen, wenn 
er über den Crozat-Kanal unvorsichtig nachdränge. Am eine einheitliche Ver- 
Wendung der in und vor der Siegfried-Stellung stehenden Truppen hierzu 
zu gewährleisten, wurde der Gruppe Q auch der Befehl über den Abschnitt R 
(bisher Generalkommando des Gardekorps) übertragen. Am 20.März 
schoben sich die Franzosen, die an der Straße Ham—St. Quentin an die Eng- 
länder anschlössen, nach Fliegermeldungen in einer Stärke von vier bis fünf 
Divisionen, an Somme und Crozat-Kanal heran, deren Niederungen hier 
tief eingeschnitten das Höhengelände unterbrechen. Die deutschen Truppen 
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