Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Das Ausweichen in die Siegsried-Stellung. 
is.März. schah dies, so konnte man mit voller Ruhe allen kommenden Ereignissen 
entgegensehen. 
Das Loslösen vom Feinde erfolgte entsprechend den an die 
Armeen gegebenen Weisungen. In der Nacht vor dem Ersten Marschtag, der 
Nacht zum 16. März, besetzten die Reserven, etwa ein Drittel der Infanterie, 
als Sicherheitsbesatzung die Erste Nachhutstellung. Am Abend des 16. März 
traten die Bereitschaften, wieder etwa ein Drittel, mit Einbruch der Dunkel- 
heit den Rückmarsch an. Sobald dieser im Fluß war, folgte die Besatzung 
der vorderen Linien, das letzte Drittel der Infanterie. Diese und die Bereit- 
schaften marschierten durch die Erste Nachhutstellung hindurch in die vor¬ 
gesehenen Unterkunftsräume. In der bisherigen vordersten Linie blieben 
Patrouillen, meist von Offizieren geführt, Züge oder Halbzüge zurück. Sie 
hatten feindliche Patrouillen abzuwehren und durch Gewehr- und Maschinen- 
gewehrfeuer, Werfen von Handgranaten und Abschießen von Leuchtpistolen 
dem Feinde das gewohnte nächtliche Bild vorzutäuschen. Unter ihrem Schutz 
wurden die letzten Sprengungen und planmäßigen Zerstörungen durch- 
geführt. 
Weittragende bewegliche Batterien waren schon einige Tage vor dem 
Beginn des Rückmarsches hinter der Ersten Nachhutstellung bereitgestellt 
worden zur Beschießung der vordersten feindlichen Infanterielinie, besonders 
beiderseits der wichtigsten Straßen, und zur Längsbestreichung der vermut- 
lichen feindlichen Anmarschwege. Die Feldartillerie und einige noch vorn 
verbliebene schwere Batterien traten gleichzeitig mit den Infanteriebereit- 
schaften nach Beginn der Dunkelheit den Abmarsch an und gingen teils in 
vorbereitete Stellungen hinter der Ersten Nachhutstellung, teils in ihre 
Marschunterkünfte. Einzelne Geschütze unter Führung von Offizieren blieben 
möglichst lange zurück und unterhielten das übliche Störungsfeuer. 
Das Loslösen der Infanterie und Artillerie aus der alten Front ging 
dank der sorgfältigen Vorbereitungsarbeiten aller Kommandostellen trotz 
schlechter Wegeverhältnisse reibungslos vonstatten. Es wurde bei der durch 
die französischen Angriffsvorbereitungen besonders gefährdeten 2.Armee 
dadurch wesentlich erleichtert, daß sich beide Armeeflügel bereits vom Feinde 
abgesetzt hatten. Da alles Entbehrliche vorher abgeschoben war, nur wenige 
Kolonnen sich im Kampfgebiet befanden und der Verkehr sich nur in einer 
Richtung vollzog, gestaltete sich die Bewegung erheblich einfacher als Ab- 
lösungen in der Stellungsschlacht. 
Für die deutschen Luftstreitkräfte, die beim Antritt des Rückmarsches in 
den neuen Häfen der Siegfried-Stellung einsatzbereit zur Verfügung standen, 
hatte mit dem Beginn der Rückzugsbewegungen die Aufgabe der Ver- 
fchleierung an Bedeutung gewonnen. Wenn es ihnen angesichts ihrer zahlen¬
	        
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