Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Alberich-Zeit: Vorbereitung des Zurückgehens. 
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und den Rückzug zu stören. Sie beantragte daher für die Rückmarschtage ein 
bis zwei Kavallerie-Divisionen und möglichst viele Radfahrer-Bataillone, 
um günstige Lagen bei unvorsichtigem Verhalten des Feindes zu einem 
Schlage auszunutzen. Dem Wunsche nach Kavallerie-Divisionen vermochte 
die Oberste Heeresleitung aber nicht nachzukommen, auch war sie der Ansicht, 
daß die Reitermasse die Rückzugsbewegungen erschweren würde. Sie über- 
wies nur je eine Brigade der 2. und 7.Kavallerie-Division sowie fünf Rad- 
fahrer-Vataillone, die auf die Armeen verteilt wurden. 
Zur Sicherung der besonders empfindlichen Flügel und einzelner be- 
sonders gefährdeter Teile der Siegfried-Stellung während des Rückmarsches 
wurde die Oberste Heeresleitung um vorübergehende Belastung einiger 
Divisionen gebeten. Sie sollten kurz vor Beginn des Zurückgehens die Sieg- 
fried-Stellung besetzen und später wieder hinter die Front genommen oder 
gegen bisherige Frontdivisionen ausgetauscht werden. 
Für die taktischeDurchführung desRückmarsches legte 
das Heeresgruppenkommando in seinen Weisungen an die Armee-Ober- 
kommandos besonderes Gewicht auf Abschieben alles Entbehrlichen vor Ve- 
ginn des Abmarsches, rechtzeitige Zurücksendung der großen Bagagen sowie 
der wenig oder gar nicht beweglichen Truppen und Formationen, auf s o r g - 
fältige Vorsorge für die Ausrüstung der Truppe mit Munition, Ver- 
pflegung und reichlichen Transportmitteln für den Verwundeten- und Kran- 
kentransport, auf Verbindung der einzelnen Marschgruppen und zweck- 
mäßige Auswahl des Aufenthaltsortes der Stäbe während der Marschtage. 
Der Abmarsch aus der vorderen Linie mußte je nach der Entfernung bis zur 
Ersten Nachhutstellung bei den Armeen zu verschiedenen Zeiten erfolgen. 
Als Grundlage setzte das Heeresgruppenkommando fest, daß die aus den 
vorderen Kampfstellungen zurückgehende Infanterie in der Nacht vom Ersten 
zum Zweiten Marschtag um 4° morgens mit ihrer Masse die Erste Nachhut- 
stellung in östlicher Richtung überschritten haben müsse. Alles sollte ver- 
mieden werden, woraus der Gegner auf den Beginn des Rückzuges schließen 
könnte. Die Bewegungen waren der Sicht des Feindes möglichst zu ent- 
ziehen, die Märsche bei Nacht durchzuführen, bei Tage war Fliegerdeckung 
in den Ortschaften zu nehmen. Die Luftsperre durch Flieger und Flug- 
abwehrkanonen sollte täglich neu geregelt werden. 
An der Kampffront der Heeresgruppe war es bis in den 
Februar hinein verhältnismäßig ruhig gewesen. Gegen Mitte des Monats 
nahmen aber die Vorstöße der Engländer gegen die 1. Armee an Zahl und 
Stärke erheblich zu. Der Feind schien gegen die Ausbuchtung der deutschen 
Front südlich von Arras nach und nach Boden gewinnen und die deutschen
	        
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