Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Rückblick auf die September-Kämpfe. 
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zeugbesatzungen der beiden deutschen Armeen waren 53 durch Tod oder Ver- 
wundung ausgefallen. 
Immer mehr zeigte sich die Schwierigkeit, die entstandenen Verluste 
zu ersetzen. Gelegentlich eines Berichtes über die Ursachen der Gelände- 
einbüße am 25.September machte Generalleutnant von Kühl, der Chef des 
Generalstabes der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht, darauf aufmerksam, 
daß bei der Notwendigkeit eines raschen Wiedereinsatzes abgekämpfter 
Divisionen ein schnelleres Auffüllen derselben aus den Ersatz-Truppen- 
teilen der Heimat erforderlich sei. Die Zahl der in den letzten Wochen 
vom Kriegsministerium zur Verfügung gestellten Offiziere und Mann- 
schaften hätte oft nicht einmal den zehnten Teil des Bedarfes gedeckt. 
Hinter den kämpfenden Divisionen müßten weitere Divisionen zum schnellen 
und einheitlichen Ausbau rückwärtiger Stellungen bereitstehen. Denn die 
Erfahrung habe gezeigt, daß nur frische, vollwertige Truppen hierbei Gutes 
leisteten. 
Der Munitionsverbrauch an der Schlachtfront hatte im 
September 213 Munitionszüge') für die Feldartillerie und 217 für die 
Hauptkaliber der schweren Artillerie betragen. Die Steigerung der Artillerie- 
tätigkeit gegenüber dem August zeigen folgende Zahlen: Die Feldartillerie 
verschoß im August rund 1,5 Millionen Schuß, im September über 4,1 Mil- 
lionen. Die schweren Steilfeuer-Vatterien verbrauchten im August 643 000, 
im September 907 000 Schuß; bei den Flachseuer-Vatterien, deren zu geringe 
Zahl erst in den letzten Septembertagen erhöht wurde, stieg der Verbrauch 
von 160 000 Schuß im August auf 173 000 im September. Trotzdem 
konnte der 1. und 2. Armee seitens der Heeresgruppe mitgeteilt werden, daß 
die Bestände es nunmehr gestatteten, die Infanterie im Falle eines An- 
grifses viel wirksamer als bisher durch Artilleriefeuer zu unterstützen. 
Auch der Verschleiß an Geschützen war außerordentlich hoch gewesen. Bei- 
spielsweise mußte die Hälfte der Feldkanonen- und ein Drittel der leichten 
Feldhaubitzrohre ausgewechselt werden. Aber auch in dieser Beziehung hatte 
die Oberste Heeresleitung nach Kräften geholfen. Außer der mit den 
ablösenden Divisionen eintreffenden Feldartillerie waren im September an 
schwerer Artillerie 26 Steilfeuer- und 25 Flachseuer-Vatterien zugeführt 
worden. Sie kamen in erster Linie der 1. Armee zugute. Diese verfügte 
Ende September über rund 120 Feldkanonen-, 50 leichte Feldhaubitz-, 
54 schwere Feldhaubitz-, 37 Mörser-, 19 10 orn-Kanonen- und 15 sonstige 
Flachseuer-Vatterien. 
-) Ein K. F.. (Kan. u. l. F. H..) Zug enthielt 26 880, ein s. F. H.°Zug 6000, ein 
Mrs.°Zug 2000, ein 10 ora-K.°Zug 10 000 Schuß.
	        
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