Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Neuer Großangriff. Verlust von Lesboeufs, Morval, Combles, 
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gewöhnlich groß. Die sehr stark mitgenommene 1. Armee ersetzte zwei völlig 
erschöpfte Divisionen durch die 7. und 10. Reserve-Division. Zwecks Cr» 
leichterung von Unterbringung und Nachschub hatte sie bereits am 26. Sep° 
tember den ruhigen linken Flügelabschnitt der 6. Armee (12. Infanterie- 
Division) übernommen. 
Anter dem Drucke der britisch-französischen Großangriffe hatte die 
Ober st e Heeresleitung dem Kronprinzen Rupprecht die beiden 
Divisionen der Heeresreserve (6. und 211. Infanterie-Division) vorübergehend 
unterstellen müssen. Drei weitere (5. Ersatz-, 29. und 206. Infanterie- 
Division) und schwere Batterien führte sie in den folgenden Tagen an die 
scheinbar unersättliche Somme-Front heran. In einem Schreiben vom 
26. September wies General Ludendorff die Führer im Westen aber 
erneut darauf hin, daß auch der Obersten Heeresleitung in bezug auf den 
Kräfteeinsatz Grenzen gezogen seien. „Der Ablösungsplan der Heeresgruppe 
Kronprinz Rupprecht", hieß es, „sieht einen regelmäßigen Wechsel der 
Divisionen nach 14 Tagen vor. Das läßt sich auf die Dauer nicht durch- 
führen. Die Heeresgruppe wird daher ihr Ablösungsverfahren dahin zu 
ändern haben, daß nur an den Brennpunkten des Kampfes die Divisionen 
etwa in 14tägiger Folge abgelöst werden; an allen anderen Stellen müssen 
sie unbedingt länger in der Front bleiben. Cs wird ferner innerhalb der 
1. und 2. Armee ein angemessener Wechsel derart anzustreben sein, daß 
Truppen aus ruhigen Abschnitten an die bedrohten Stellen geschoben 
werden und umgekehrt." 
Die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht erblickte in September, 
den vergangenen Tagen den Höhepunkt der bisher an der Somme erlebten 
Kämpfe; der Gegner Wen aber auch weiterhin um jeden Preis den Durch- 
bruch zwischen Thiepval und der Somme nach Nordosten erzwingen zu 
wollen. Sie meldete diesen Eindruck am 29. September der Obersten Heeres- 
leitung mit dem Hinzufügen, sie erwarte nach einigen Tagen der Vor- 
bereitung neue starke Stöße in der gleichen Richtung. „Cs ist möglich, daß 
der nächste Angriff auch auf dem Nordufer der Anere schärfer anfassen, 
vielleicht auch stärkeren Druck gegen Peronne ausüben wird. Gegen übrige 
Front der 2. Armee wird kaum mehr als ein Festhalten durch Teilangriffe 
zu erwarten sein." Zur Abwehr seien zwei aus Infanterie und Artillerie 
bestehende Kampfreferve-Gruppen hinter der Gruppe Stein und nördlich 
von Peronne bereitgestellt, außerdem die Ablösung mehrerer abgekämpfter 
Divisionen in die Wege geleitet. „Die Heeresgruppe ist der Überzeugung, 
daß auf Bereitstellen voller Ablösung nicht verzichtet werden kann, für den
	        
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