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Die Kämpfe an der Westfront. — Somme.
35 Kilometer breiten Kampffront von Psronne bis zur Straße Roye—
Amiens über sieben Infanterie-Divisionen in vorderster Linie, rund vier
in Reserve, 316 Feldkanonen, 124 leichte, 196 schwere Feldhaubitzen,
56 Mörser und 129 Flachbahngeschütze. Die Sperrfeuerbreite der Feld-
batterien betrug durchschnittlich 310 Meter. Der Armee standen etwa
145 O und zehn V-Flugzeuge zur Verfügung.
IS. September. Am 15. September, seit 8° vormittags, traten die britisch-französischen
Streitkräfte nach dreitägigem, rasendem Feuer verabredungsgemäß') zu dem
geplanten GroßangriffzwifchenderAncreundChaulnesan.
Die Engländer setzten dabei neben stark überlegenen Kräften an
Infanterie, Artillerie und Flugzeugen zum ersten Male „Tank s"2) ein.
Davon standen 49 zur Verfügung, infolge von Pannen und Beschuß-
schäden erreichten aber nur 36') die Sturmausgangsstellungen zwischen
Poziöres und Combles. In diesem rund zehn Kilometer breiten Ab-
schnitt lag der Schwerpunkt des britischen Angriffs. Die Tanks sollten
die vorderste deutsche Linie zwischen Combles und Coureelette fünf Minuten
vor den Sturmtruppen der hier eingesetzten elf britischen Divisionen er-
' reichen. Tatsächlich gelang das aber nur sehr wenigen von ihnen. Einige
kamen überhaupt nicht vorwärts, andere erst mit oder hinter ihrer Insan-
terie. Insgesamt erreichten oder kreuzten etwa 25 Tanks die vorderste
deutsche Linie, an der sie im allgemeinen zunächst feuernd entlangfuhren.
An einigen Stellen erregte ihr Erscheinen und Feuer panischen Schrecken.
Gerade an zwei besonders stark angegriffenen Punkten aber, am Foureaux-
Walde (südöstlich von Martinpuich) und nördlich von Combles, wo aller-
dings die Mehrzahl der eingesetzten Tanks ausgefallen war, trotzten Mann-
schasten der 4. bayerischen und 185. Insanterie-Division zunächst allen
Angriffen und hielten durch ihr flankierendes Maschinengewehrfeuer auch
die seitwärts vorgehenden britischen Sturmtruppen auf. Die meisten der
noch bewegungsfähigen Tanks blieben infolge ihrer Schwerfälligkeit und
Zielgröße bald in Granatlöchern stecken oder erhielten Artillerietreffer;
einige wurden durch Gewehrgeschosse in die Venzinleitungen oder durch
*) 6.55.
2) Insanterieschußsicher gepanzerte, geländegängige Kampswagen, die, aus der
englischen Maschinengewehrwaffe hervorgegangen, der Geheimhaltung wegen den
Namen „Tank" erhalten hatten. Sie waren imstande, die meisten der im Feldkriege
vorkommenden künstlichen und natürlichen Hindernisse zu überwinden oder nieder-
zuwalzen. Man unterschied „männliche" Tanks mit zwei Geschützen und drei Maschinen-
gewehren und „weibliche", die lediglich mit fünf Maschinengewehren bestückt waren.
Ein Tank wog rund 28 Tonnen und bewegte sich etwas schneller als ein Fußgänger
vorwärts.
3) Nach Angaben der Listorioal Section des englischen Kriegsministeriums.