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Die Kämpfe an der Westfront. —
Somme.
Bis auf Vouchavesnes hatten keinen Erfolg. Am 14. September wiederholten
Septem6ct' die Franzosen ihre Anstrengungen zwischen Eombles und der Somme,
wobei nur die Priez-Ferme in ihre Hand fiel. Als Beute der dreitägigen
Kämpfe um Vouchavesnes meldeten sie 2300 deutsche Gefangene und
zehn Geschütze.
Von der 2. A r m e e war der äußerste rechte Flügel der 28. Infanterie-
Division in die schweren Kämpfe der Gruppe Ehrenthal mit verwickelt
worden und mußte etwas zurttckgebogen werden. Die bei Varleux frisch
eingesetzte 58. (sächsische) Infanterie- und die 10. Crsatz-Division bei Berny
behaupteten ihre Stellungen gegenüber französischen Vorstößen. Beim
XVII. Armeekorps, wo Generalleutnant Fleck an Stelle des erkrankten
Generals von Pannewitz die Führung übernommen hatte, herrschte Ruhe.
General von Velow hatte bereits am 12. September abends der
Gruppe Ehrenthal befohlen, die im Verlaufe der Kämpfe bei Vouchavesnes
entstandene neue Stellung mit Aufbietung aller Kraft zu halten und sich
wenn möglich wieder in den Besitz dieses Dorfes zu setzen. Weiteres Vor-
dringen des Feindes auf Raneourt und Abdrücken des linken Gruppen-
flügels von der Somme müsse unbedingt verhindert werden. Zur vorläufigen
Stützung des rechten Flügels dieser Gruppe mußte er die soeben erst ver-
sammelte und durch wiederholten Einsatz geschwächte 24. (sächsische) Reserve-
Division nochmals heranziehen. Das XVIII. Armeekorps, zur Ablösung
des II. bayerischen Armeekorps bestimmt, wurde unter dem Druck der Lage
sofort auf Vouchavesnes abgedreht, um den Abschnitt des XXVII. Reserve-
korps zu übernehmen.
Nach dieser ersten Hilfe stellte Kronprinz Rupprecht der
1. Armee auf deren dringenden Antrag weiterhin das IV. und das III. baye¬
rische Armeekorps (6. bayerische Infanterie- und 50. Reserve-Division)
sowie das XXVI. Reservekorps zu Ablösungszwecken in Aussicht.
Die Ober sie Heeresleitung ließ die neuaufgestellte 214. In-
fanterie-Divifion, deren Abtransport nach dem südöstlichen Kriegsschauplatz
am 12. September morgens begonnen hatte, am Abend des Tages anhalten
und zur Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht abdrehen; ebenso führte sie die
verfügbaren Teile der drei anderen neugebildeten Divisionen (211. bis 213.)
der Somme-Front zu und stellte ferner für einen Gegenangriff bei
Vouchavesnes mnd 18 Munitionszüge zur Verfügung. Als artilleristische
Berater wurden Generalmajor Ziethen der 1., Generalleutnant Vorken-
Hägen der 2. Armee zugeteilt. Für die 1. Armee, die bisher durch die
Etappen-Inspektion der 2. Armee mitversorgt worden war, wurde eine
eigene Etappen-Inspektion mit dem Sitze in Valenciennes geschaffen.