Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Die Kämpfe an der Westfront. — Somme, 
Beschießungen und Bestürmungen in einer Breite von knapp 30 Kilo- 
meiern und einer Tiefe bis höchstens acht Kilometern eingebeult worden. 
Englisch-französische Großangriffe waren seit dem 24. August") nicht mehr 
erfolgt, bereiteten sich aber zweifellos wieder vor. Die Widerstandskraft 
der augenblicklichen vordersten deutschen Stellung beruhte im wesentlichen 
nur noch auf der Tüchtigkeit und Zähigkeit der Verteidiger, nicht mehr auf 
Hindernissen und Befestigungsanlagen. Die Leitung der Schlacht lag künf- 
tig in den Händen der am 28. August neu gebildeten Heeresgruppe 
Kronprinz Rupprecht von Bayern (6., 1. und 2.,seit 
29. August auch 7.Armee) mit Generalleutnant von Kühl als General- 
stabscheff). 
Von den der Heeresgruppe unterstellten Armeeführern sah General- 
oberst Freiherr von Falkenhausen die Lage vor der Front der 
6. Armee als nicht bedrohlich an. Eine große „Demonstration" gegen 
die Mitte der Armee hielt er allerdings nicht für ausgeschlossen. 
Viel ernster lagen die Verhältnisse bei der südwärts anschließenden 
1. Armee des Generals der Infanterie Fritz von Below. Sie hatte 
in den letzten August- und ersten Septembertagen energisch geführte, mit 
Geländeverlusten bei Poziöres und Le Forest verbundene britische und fran- 
zösische Teilangriffe zu bestehen, wobei sich insbesondere die Gruppe des 
Generals der Kavallerie Freiherrn Marschall, der am 28. August General 
von Laffert (XIX. [sächsisches] Armeekorps) abgelöst hatte, auszeichnete. 
Aber auch offensiv bewährte sich die Armee in diesen Tagen. Am 31. August 
machten die 4. bayerische und 56. Insanterie-Division unter Leitung des 
Generals von Kirchbach einen Gegenangriff gegen die britischen Linien 
am blutgetränkten Delville-Walde bei Longueval, wobei auch nahezu alle 
Fliegerverbände der Armee mitwirkten. Mit ihrer Unterstützung konnten 
die mit großer Tapferkeit vorgehenden deutschen Regimenter, deren Sturm 
durch zusammengefaßtes, einheitlich geleitetes Feuer fast der gesamten 
Artillerie der 1. Armee vorbereitet wurde, trotz stärkster Gegenwirkung ihre 
Linien in der Richtung auf Longueval und bis in den Nord- und Ostrand 
des Delville-Waldes hinein vorschieben und sich dort trotz heftiger britischer 
Gegenstöße halten. 
Ziemlich ruhig blieb es zunächst noch auf dem Nordflügel der 
2. Armee des Generals der Artillerie von Gallwitz. Hier griffen 
die Franzosen nur am 31. August abends die Gruppe Quast auf der neun 
Kilometer breiten Front Barleux—Soyscourt an. Geringe Anfangserfolge 
Bis 
2» September.
	        
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