Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Krieg der Türkei. 
Januar IS17. schnitt daher nach der Niederwerfung Rumäniens, so ungern er es bei seiner 
Einstellung auch tat, die Frage der RUÄüberweisung der an die verbündeten 
Mächte abgegebenen Divisionen an. Am 12. Januar 1917 legte er der 
Obersten Kriegsleitung dar: „Wächst die Wahrscheinlichkeit einer größeren 
Aktion der Entente gegen die Türkei, so bitte ich dafür sorgen zu wollen, 
daß mir rechtzeitig die notwendigen Abwehrkräfte zurückgegeben werden." 
Im besonderen wünschte er die Rückgabe des an der mazedonischen Front 
eingesetzten XX. Korps. Aber weder hier noch an den anderen Fronten, 
wo türkische Truppen kämpften, sah Generalfeldmarschall von Hinden- 
bürg augenblicklich eine Möglichkeit, solche auszusparen. Am 21.Januar 
mußte er Cnver Pascha abschlägig bescheiden. 
B. Ereignisse an der Front. 
Vis gegen Ende des Jahres 1916 war es auf den türkischen Kriegs¬ 
schauplätzen zu keinen größeren Kämpfen gekommen. Arbeiten hinter den 
feindlichen Fronten zur Vervollständigung und Verbesserung der rück¬ 
wärtigen Verbindungen und Zuführung von Verstärkungen deuteten jedoch 
darauf hin, daß der Gegner sich mit weiteren Angriffsabsichten trug. 
1. Irak. 
Skizze auf Karte 1. 
November/ Im Irak machte der englische Vahnbau längs der beiden großen 
Dezember ISIS. Ströme weitere Fortschritte. Im November war die Tigris-Linie Gurna— 
Amara, im Dezember die Euphrat-Vahn Basra—Nasiriye fertiggestellt. 
Die südlich von Kut stehenden britischen Streitkräfte hatten sich erheblich 
verstärkt. Cnver Pascha ließ das bei Kut befindliche XVIII. Korps um 
eine Division verstärken, die allerdings wegen starker Abgänge wenig kämpf- 
kräftig war. Das in Persien bei Hamadan den Rusien gegenüberstehende 
XIII. Korps näher an Bagdad heranzuziehen, sah er keinen Anlaß. Die 
Ober st e Kriegsleitung vermied stärkere Einwirkung. Sie hatte 
die Führung der persischen Unternehmungen seit dem Tode des General- 
feldmarschalls Freiherrn von der Goltz im April 1916 mehr und mehr 
den Türken überlassen. Ein Teil der im Irak eingesetzten deutschen Offiziere 
war zurückgezogen worden. Die dort verbleibenden deutschen Teile, drei 
Maschinengewehrformationen, eine leichte Batterie, Flieger-, Kraftwagen-, 
Nachrichten- und Sanitätsformationen, zusammen 34 Offiziere und rund 
280 Mann, waren Ende September unter einem Bevollmächtigten zu einer
	        
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