Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Erste Maßnahmen der Obersten Kriegsleitung. 
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Drängen deutscher und gewisser Wiener und Vudapester Kreise eine Art 
gemeinsamen Oberbefehls geschaffen, der das Dispositionsrecht der öfter- 
reichisch-ungarischen Heeresleitung in mancher Hinsicht beschränkte, in 
wesentlichen Fragen aber doch auf das gegenseitige Einvernehmen ange- 
wiesen war." 
Am 15. September erließ die neugeschaffene Kom-ts.September, 
mandoftelle ihren ersten Befehl: „Die Hauptaufgabe der 
der Obersten Kriegsleitung Seiner Majestät des Deutschen Kaisers unter- 
stellten Heere ist jetzt: Festhalten aller Stellungen auf der West-, Ost-, 
italienischen und mazedonischen Front, Einsatz aller daneben irgend ver- 
fügbaren Kräfte zu entscheidendem Angriff gegen die Rumänen." 
Die Neuregelung der Vefehlsverhältnisse gegen Rumänien und Ruß- 
land vollzog sich Anfang Oktober ohne Reibungen. Sie betraf Zusammen- 
sassung der inzwischen gebildeten 9., ö.-u. 1., 7., 3. Armee unter dem Heeres- 
gruppenkommando Erzherzog Karl und Zuteilung der Südarmee zum Ve- 
reiche des Oberbefehlshabers Ost, wo sie zusammen mit der ö.-u. 2. Armee 
die Heeresgmppe Vöhm-Ermolli bilden sollte, später übertritt der ö.-u. 
3. Armee ebenfalls zu dieser Heeresgruppe'). 
Dagegen zeigte die österreichisch-ungarische Heeresleitung äußerste 
Zurückhaltung, als die deutsche Oberste Heeresleitung, anknüpfend an 
Bestrebungen, die schon vor Jahresfrist General von Falkenhayn eingeleitet 
hatte, mit dem Vorschlag einer über den Krieg hinaus geltenden Militär- 
konvention hervortrat, denn dabei handelte es sich in erster Linie um eine 
Frage der künftigen Politik der Donaumonarchie. 
2.Heeresstärken der einzelnen Verbündeten. 
In der Gesamtkriegführung waren die Rollen derart verteilt, daß Anfang 
Deutschland seiner Volkszahl und Leistungsfähigkeit entsprechend 
nach wie vor die Hauptlast des Krieges zu tragen und überall helfend ein- 
zuspringen hatte, nicht nur mit Truppen, sondern auch mit Kriegsgerät 
aller Art und Geld. 
Das deutsche Feldheer zählte Anfang September 1916 5 100 000 
Mann°). Davon standen 
1) Näheres 6.250 und 360. 
2) Diese und alle nachfolgenden Zahlen geben die Verpflegungsstärke, 
einschließlich der Truppen in den besetzten Gebieten, wieder. Sie stellen für Bulgarien 
und die Türkei nur Annäherungswerte dar, die aber doch einen ungefähren 
Vergleichsstab abgeben. Zuverlässige, auf gleichartiger Berechnungsgrundlage auf- 
gebaute Angaben waren nicht zu erhalten.
	        
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