Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der russischen Front: Vrussilow-Offensive. 
22 'sktober demselben 14. Oktober setzten aber auch die von General von der 
Marwitz erwarteten Angriffe gegen die ö.-u. 4. Armee tatsächlich ein. Sie 
trafen die Gruppe Beckmann, den rechten Flügel des Korps Szurmay, die 
auf dem linken Flügel der Gruppe Marwitz stehende ö.-u. 2. Infanterie- 
Division und wiederum die deutsche 20. Infanterie-Division. Die Heftigkeit 
der Angriffe, besonders im Abschnitt Zaturce—Zubilno, wo letztere Division 
die in der Nacht zum 16. Oktober und im Laufe des Tages wohl zehnmal 
anstürmende russische Infanterie abwies, zeigte, daß es dem Gegner mit 
diesen Angriffen ernst war; das bewies auch die auffallende Vermehrung 
seiner Luftstreitkräfte. Deren besonders planmäßiger Einsatz zu Aufklärung 
und Kampf führte zu der Vermutung, daß es sich um französische Flieger- 
verbände handele'). Das Kampfgeschwader 2 aber war gerade im Begriff, 
nach dem Westen abbefördert zu werden. In dreitägigen Kämpfen holte 
sich der Gegner vom 14. bis 16. Oktober eine neue schwere Niederlage. 
Nördlich des Angriffsabschnittes aber gingen am 18. Oktober bei Tages¬ 
anbruch Truppen der 19. Infanterie-Division nach Gasabblasen zum Angriff 
über, nahmen die russische Stellung beiderseits Iulianowka in etwa zwei 
Kilometer Breite und säuberten das westliche Stochod-Afer. 
Inzwischen hatte sich der Gegner bei der S ü d a r m e e noch einmal zu 
einer Kraftanstrengung aufgerafft. Aber seine am 15. Oktober gegen das 
Korps Gerok mit starken Kräften unternommenen Angriffe beiderseits 
Swistelniki wurden von der 3. Garde-Infanterie-Division unter General- 
major von Lindequist und dem rechten Flügel der inzwischen hier ein¬ 
gesetzten 49. Reserve-Division überall abgewiesen. Die gegen die übrige 
Front des Korps versuchten Angriffe kamen im Abwehrfeuer der Artillerie 
über erste Ansätze nicht hinaus. Als dann am 16. Oktober mit verstärkter 
Artillerieunterstützung unternommene russische Angriffe vor den Hindernissen 
der 3. Garde-Infanterie- und 49. Reserve-Division abermals zusammen¬ 
brachen, stießen zwei Regimenter der 3. Garde-Division dem weichenden 
Feinde nach, nahmen die vorderen russischen Gräben südwestlich von 
Swistelniki, machten etwa 2000 Gefangene und wiesen in der um einen Kilo¬ 
meter nach Osten vorgeschobenen Stellung alle Gegenangriffe ab. In den 
nächsten Tagen folgten weitere gut vorbereitete Angriffsstöße beim Korps 
Fuchs und besonders beim Korps Gerok, um den Gegner vom westlichen 
Rarajowka-Afer zu vertreiben. Beteiligt waren Truppen der 199. und 
3. Garde-Infanterie- sowie der 49. Reserve-Division. Sie hatten Erfolg. 
Am 22. Oktober fiel das letzte russische Widerstandsnest auf dem Westufer. 
Insgesamt wurden 5000 Mann gefangen eingebracht; die Gesamtverluste 
*) Eine Bestätigung liegt nicht vor.
	        
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