Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der russischen Front: Brussilow-Offensive. 
Erfolg zu erringen'). Am folgenden Tage wurden russische Kräfte- 
Verschiebungen von dort zum Nordflügel der Armee beobachtet. — 
Inzwischen waren bei der Heeresgruppe Linsingen die 
Vorbereitungen zur Wiedergewinnung von Korytnica beendet. Der 
Heeresgruppe waren 14 schwere Batterien") zugeführt worden, so daß ins¬ 
gesamt etwa 65 schwere und leichte Batterien den Angriff vorbereiten 
konnten; vier Infanterie-Regimenter standen als Reserven hinter dem Ab- 
2«. und schnitt bereit. Am 26. September griff das Kampfgeschwader wieder Unter- 
27. September. Batteriestellungen und Truppenlager beim Gegner an. Nach fünf¬ 
stündiger Artillerievorbereitung begann am 27. September der Sturm. Die 
deutschen Angriffstruppen der Generale von Nunckel und von Kleist stießen 
in einen vom Feinde in Vorbereitung begriffenen Angriff hinein, kamen 
aber nach erbitterten Kämpfen zu vollem Erfolg. Das über die ehemalige 
vorderste Stellung hinaus gewonnene Gelände wurde gegen heftige, bis 
zum nächsten Morgen dauernde Gegenangriffe behauptet. 3000 Gefangene, 
44 Maschinengewehre und zwei Geschütze blieben in deutscher Zand. 
Die Erwartung, daß die Russen nunmehr den Nordflügel der ö.-u. 
30 Srret r m e e angreifen würden, fand bereits am 30. September ihre Be- 
i. ©"tobe*, stätigung. Der Oberbefehlshaber Ost führte dorthin vier Bataillone und 
zwei Batterien zu. Zwar hielt er auch Wiederholung der Angriffe gegen 
den Südflügel dieser Armee für „nicht unwahrscheinlich", doch war er sich 
darüber klar, dem durch keine Reserven gestützten Nordflügel der Süd- 
armee, dessen Behauptung die Vorbedingung für das Halten der Stellungen 
der ö.-u. 2. Armee war, in erster Linie Hilfe leisten zu müssen. Gegen 
diese stieß der Gegner beiderseits der Straße Brody—Zloezow und der 
Bahnlinie Brody—Lemberg vor. Südlich der Straße gelang es ihm nach¬ 
mittags, die ö.-u. 27. Infanterie-Division in drei Kilometer Breite aus 
ihren Stellungen zu werfen; Reserven fingen den Stoß auf. Im übrigen 
wurde der Gegner bis auf einen geringen, bald ausgeglichenen Einbruch 
an der Bahnlinie abgewiesen. Der Gegenstoß von vier deutschen und einem 
österreichisch-ungarischen Bataillon unter Generalleutnant Melior führte 
bereits am 1. Oktober zur Wiedergewinnung des verlorenen Stellungs- 
teiles. 2000 Mann und 13 Maschinengewehre wurden eingebracht. Damit 
flauten die Kämpfe bei der ö.-u. 2. Armee zunächst wieder ab. 
Bei der Heeresgruppe Linsingen wütete die russische Artil¬ 
lerie seit der Nacht zum 1. Oktober mit einer an der Ostfront bis dahin 
nicht gekannten Heftigkeit gegen die Front der ö.-u. 4. Armee. Alle Vor- 
0 S. 370. 
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