Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

O. V. Ost: Scheitern russischer Durchbruchsversuche bei Hgr. Linstngen. Z?? 
Szelwow wurden durch Gegenstöße bald wieder vollständig ausgeglichen. 
Dagegen gelang dem Gegner schließlich infolge seiner großen Überlegenheit 
am Nordflügel der teilweise aus Landwehrtruppen bestehenden Gruppe 
Beckmann bei Korytnica der Einbruch in die Stellung; er wurde durch ins- 
gesamt acht deutsche Bataillone abgeriegelt. Cin am folgenden Tage mit 2». bis 
dem ersten Morgengrauen unternommener Gegenangriff stieß auf neuen 
starken Angriff des Gegners und drang nicht durch. Der Oberbefehls- 
haberOst wie auch die Heeresgruppe wiesen der ö.-u. 4. Armee alle 
irgend verfügbaren Reserven, insgesamt acht Bataillone, zu. Außerdem 
hielt der Oberbefehlshaber Ost ein Regiment der gerade nach Serbien 
abrollenden 217. Infanterie-Division zurück und holte das eine soeben zur 
ö.-u. 2. Armee abbeförderte Regiment der 49. Referve-Division wieder 
heran. Generaloberst von Linsingen hielt die Wiedergewinnung von 
Korytnica für „unbedingt erforderlich", hatte aber zunächst nicht die Kräfte 
dazu. Die Russen setzten hier, wenn auch vergeblich, ihre Angriffe bis zum 
22. September fort*). 
Die Reserven für die Abwehrkämpfe wie für Abgaben an die Oberste 
Heeresleitung hatte der Oberbefehlshaber Ost in der letzten Zeit 
vornehmlich aus der Heeresgruppe Eichhorn genommen. Seit dem 17. Sep¬ 
tember aber ließ die Anhäufung von Kräften hinter der feindlichen Front 
im Abschnitt Smorgon—Wifzniew-See (russisches XX., XXXVI. und 
XXIV. Korps) Angriffsabsichten vermuten; auch wurde bei Smorgon das 
I. sibirische Korps festgestellt. Anderseits kam der Oberbefehlshaber Ost 
mehr und mehr zu der Auffassung, daß bei der Heeresgruppe Woyrsch 
»in absehbarer Zeit mit nachhaltigeren Angriffen nicht zu rechnen" sei. 
Sieben schwere Batterien gingen am 21. September von dort zur Heeres- 
gruppe Linsingen, denn gegen die Gruppe Marwitz bereitete der Gegner 
offensichtlich neue Angriffe vor. Er löste seine abgekämpften Divisionen 
erster Linie ab und führte weitere Kräfte heran: Die Generalkommandos 
des XXVI. und XXV. Korps wurden am 23. September westlich von Luek 2z. bis 
festgestellt. Flieger beobachteten bis zum 25. lebhafte Transportbewegungen ®"Scl>t<lmbcv' 
über Luek nach Westen. Der Oberbefehlshaber Ost kam zu der Äber- 
zeugung, daß der Gegner hier „neue sehr starke Kräfte" vereinige, und ord- 
nete an, daß alle Teile der 218. Infanterie-Division nach beendeter Auf- 
stellung von den Heeresgruppen Eichhorn und Woyrsch unverzüglich zu 
seiner Verfügung nach Wladimir-Wolynfk heranbefördert würden. Bei 
der ö. - u. 2. Armee versuchte der Gegner am 25.September ebenso wie 
bereits zwei Tage vorher nochmals vergeblich gegen den Südflügel einen 
') S. 387.
	        
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