S.-u. 7. Armee: Anunterbrochene Kämpfe.
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österreichisch-ungarischen Heeresleitung unmittelbar unterstellt; die bisher
zum Einsatz bei der ö.-u. 7. Armee bestimmte ungarische 39. Infanterie-
Division wurde dieser Armee zugeführt. Der rechte Flügel der 7. Armee
bei Dorna Watra wurde durch Einsatz der ungarischen 11. Kavallerie-
Division längs der rumänischen Grenze nach Südwesten zurückgebogen.
Hinter diesen Flügel wurden von der 3. Armee die ungarische 5. Kavallerie-
Division und die 10. bayerische Infanterie-Division herangefahren, wobei
allerdings der Einsatz der letzteren bei der 1. Armee beabsichtigt blieb.
Inzwischen drängte der Feind in den letzten Augusttagen die Front
beiderseits des Vystrzyca Radwornianska-Tales gegen den Pantyr-Paß
weiter zurück, so daß die gerade als Armeereserve herausgelöste deutsche Rad-
fahrer-Vrigade dorthin zugeführt werden mußte. Südlich des Iablonica-
Passes gewann die 117. Insanterie-Division unter Generalmajor Seydel
am 30. August den Grenzkamm westlich des Kukul und den Berg selbst im
Sturme zurück.
Als am 31. August starke russische Angriffe gegen die Südarmee*) und
den rechten Flügel des Oberbefehlshabers Ost^) begannen, setzten bei der
7. Armee neue Angriffe gegen das ö.°u. XI. Korps und das Karpatenkorps
ein. Die ganze 10. bayerische Infanterie-Division, über die sich die deutsche
Oberste Heeresleitung das Verfügungsrecht aber noch vorbehielt, wurde
nach Vesztercze weitergeleitet. Am eigene Reserven in die Hand zu be-
kommen und drohender Umfassung vorzubeugen, nahm General von Conta
mit Zustimmung des Armeeführers die in vorspringendem Vogen stehende
200.Infanterie-Division am I.September in die bis zu acht Kilometer i. September,
rückwärts gelegene Sehnenstellung auf den Höhenkamm beiderseits der
Ludowa zurück. Währenddessen hatte die 1. Infanterie-Division unter
Generalmajor Paschen sich schwerer Angriffe zu erwehren. Zugleich spitzte
sich die Lage auf dem rechten Armeeflügel zu. Nördlich von Iakobeny
war der Gegner in die Stellung eingebrochen. Schützen der ungarischen
5. Kavallerie-Division und das vorderste Bataillon der 10. bayerischen In-
fanterie-Division wurden eilig dorthin gezogen. Auch in der Flanke des
ö.-u. XI. Korps bei und südwestlich von Dorna Watra wurde der Feind
lebhafter. Die einzige im Goldenen Vistritz-Tal führende Verbindungs-
straße zum rechten Armeeflügel schien gefährdet, so daß General
von Seeckt am2. September der Obersten Heeresleitung meldete, er
halte Freigabe weiterer Teile der 10. bayerischen Division für notwendig.
Die Oberste Heeresleitung war mit dem Vorschieben von zwei
') S. 363 ff.
-) S. 370 ff.
Weltkrieg. XI. Band. 23