Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

352 Die Kämpfe an der russischen Front: Brusfilow-Offensive. 
Ende August. Oberst Ritter von Zeynek als Chef des Generalstabes eine etwa 160 Kilo- 
meter lange Gebirgsfront, die von Dorna Watra an der rumänischen 
Grenze in allgemein nordwestlicher Richtung über die zu 1556 Meter 
emporsteigende Magura, den Iabloniea- und Pantyr-Paß, beide in öfter- 
reichisch-ungarischer Hand, zur Vystrzyca Solotwinska westlich von Zielona 
verlief. Hier schloß die ö.-u. Z.Armee an. Generaloberst von Pflanzer 
verfügte etwa über sieben Divisionen Infanterie und drei Kavallerie- 
Divisionen, davon an deutschen Truppen 1. und 200. Infanterie-Division 
sowie 2. Radfahrer-Brigade, ferner — neu eingetroffen — die nach mehr- 
wöchigem Einsatz an der Somme stark geschwächte 117. Infanterie-Division. 
Die Front war eingeteilt in ö.-u. XI. Korps, deutsches Karpatenkorps, 
ö.-u. I. Korps*). 
Gegen Ende August hatte die Lage") nach Angriffserfolgen des Kar- 
patenkorps unter Generalleutnant von Conta eine gewisse Entspannung 
erfahren. Am wenigsten gesichert schien sie am Iablonica-Paß, wo die 
Russen am 19. August den zu 1540 Meter Höhe emporsteigenden Kukul 
und den westlich vorgelagerten Grenzkamm genommen hatten. Durch Zu- 
sührung der 117. Infanterie-Division hinter diesen Abschnitt nach Körös- 
mezö war hier die schlimmste Sorge zunächst beseitigt. Da sich der Gegner 
aber zugleich vor dem rechten Armeeflügel verstärkte, wurden auch dort 
Gegenmaßnahmen notwendig. Der Gedanke, die Armee durch eine Offen- 
sive der ö.-u. 3. Armee zu entlasten, mußte aber aufgegeben werden, als 
am 27. August General von Falkenhayn mitteilte, daß die hinter dieser 
Armee in Reserve stehende 10. bayerische Infanterie-Division gegen 
Rumänien vorgesehen und nur in dringendem Notfalle bei der Heeres- 
gruppe Erzherzog Karl einzusetzen sei, sowie ferner, daß „Zuweisung noch 
weiterer deutscher Truppen für absehbare Zeit nach der Lage im Westen 
und bei der Heeresgruppe Hindenburg unmöglich" sei. Die Heeresgmppe 
solle sich „mit allen Mitteln auf das Behaupten ihrer Stellungen be- 
schränken und ihre Reserven auch für etwaige Verwendung an anderen 
Fronten bereithalten". 
Räch der Kriegserklärung Rumäniens (27. August) schied die ö. - u. 
1. Armee aus der Heeresgruppe Erzherzog Karl aus und wurde der 
1) Gliederung: ö.-u. XI. Korps (ung, 11. u. ö.-u. 8. K. D., Vrig. Papp, 
215. 1.23?., ung. 40. I. D,), deutsches Karpatenkorps (1. u. 200.1. D.), ö.-u. I. Korps 
(deutsche 117. I. D., ung. 202. I. Vr. u. ö.-u. 34. Z. D.), ö.-u. 3. K. D. mit Det. Frater 
(eineinhalb Btle.) u. deutscher 2. Rads. Br. (drei Rads. Vtle. u. drei M. G. Abtlgen. 
auf Kraftwagen); bei der Armee waren insgesamt acht Vttrn. deutscher schwerer 
Artillerie. 
2) Vd. X, S. 554.
	        
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