Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Lage an der Front der Mittelmächte. 
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der Heeresgruppe Linsingen rechnete Generaloberst von Conrad 
mit Angriffen an zwei Stellen: In der Richtung aus Wladimir-Wolynsk 
durch das XXXX., IY. sibirische und VIII. Korps, dieser Angriff schien 
unmittelbar bevorzustehen; in der Richtung aus Kowel zwischen den Bahnen 
von Rowno und Sarny durch mindestens acht Infanterie- und zwei Kaval- 
lerie-Divisionen der „Garde-Armee"^) sowie über den unteren Stochod durch 
die russische 3. Armee, die, von der Front nördlich des Pripjet durch drei 
bis vier Korps verstärkt, mit insgesamt 15 bis 17 Infanterie- und vier 
Kavallerie-Divisionen anzunehmen sei. 
Zu dieser Denkschrift berichtete General von Geeckt am 27. August, 
daß sie mit der Auffassung der Heeresgruppe im wesentlichen übereinstimme; 
auf jeden Fall werde der Gegner danach streben, sich in den Besitz der 
Karpaten-Pässe zu setzen. Die beste Abwehr eines Angriffs auf die ö.°u. 
7. Armee erblickte der General in dem eigenen Vorstoß der ö.-u. 3. Armee: 
die Heeresgruppe erwäge noch, ob die Kräfte hierfür ausreichen würden; 
sie beabsichtige, der 7. Armee zunächst von der Südarmee die ungarische 
39. Insanterie-Division zuzuführen. Die Südarmee würde im Notfall 
aus den Heeresgruppenreserven verstärkt werden. Für plötzlich eintretende 
Fälle stünden drei deutsche Divisionen in der Nähe der Bahnen bereit"). 
Der Ausbau der für ihren Einsatz in Frage kommenden Strecke von Kalusz 
über Stryj—Marmaros Sziget nach Körösmezö oder Borsa werde von 
österreichisch-ungarischen und deutschen Cisenbahntruppen betrieben. 
2.Pläne und Maßnahmen der Russen. 
In Übereinstimmung mit der Auffassung der französischen Heeres- 
leitung wollte der Zar, dem General Alexejew als General- 
st a b s ch e f zur Seite stand, bei Eintritt Rumäniens in den Krieg die 
Offensive zwischen Pripjet und Karpaten mit allem Nachdruck weiterführen. 
Dementsprechend hatte er sich durch die Militärkonvention mit Rumäniens 
am 17. August verpflichtet, von diesem Tage an „aufs allerenergifchste an der 
gesamten österreichischen Front zu operieren", und zwar „ganz besonders 
kräftig" in der Bukowina, wo die russischen Truppen — wie stark ab- 
schwächend hinzugefügt war — „zum mindesten ihre Stellungen und ihre 
jetzige zahlenmäßige Stärke" halten sollten. Eine über Dorna Watra nach 
Westen verlaufende Linie wurde als Grenze zwischen den russischen und 
rumänischen Armeen bestimmt. Zwei Infanterie- und eine Kavallerie- 
0 Russische „Besondere Armee". 
2) 105., 119. und 10. bayer. I. D, 
3) 6.50.
	        
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