Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

304 Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei. 
9. Armee in dem Streben, dennoch im Gebirge stehenden Rumänen den Rück- 
zug abzuschneiden, die Verbindung mit der Donau-Armee wieder verlieren 
könne; sie wurde daher angewiesen, Anschluß zur Nachbar-Armee zu halten. 
0 Dezember 5. Dezember gelangte die 115. Infanterie-Division südlich von 
Sabareni an die Dambovita und damit bis an den Fortsgürtel von 
Bukarest, das Kavalleriekorps, bei dem am Tage vorher die 2. Radfahrer- 
Brigade eingetroffen war, im Anschluß an die 109. Infanterie-Division in 
die Gegend von Buftea. Teile der 7.Kavallerie-Division stießen noch am 
späten Abend bis Mogosoaia vor; das dortige Fort war unbesetzt und ohne 
Geschütze. Auf die Nachricht hiervon alarmierte General Graf Schmettow 
seine beiden Divisionen: die 7. sollte auf der hinter dem Forts-Gürtel 
entlang führenden Ringstraße nach Osten vorgehen, die 6. ihr folgen, um 
die Fortslinie aufzurollen. General Kühne alarmierte die 115. und 
109. Infanterie-Division. In den frühen Morgenstunden des 6. Dezember 
brachen Teile von ihnen nach leichten Gefechten zwischen Chiajna und 
Mogosoaia in die Fortslinie ein. Je eine Patrouille der 7. Kavallerie- 
Division und der 2. Radfahrer-Brigade waren inzwischen bereits in die 
Stadt eingedrungen. Zwei Kompagnien und eine Batterie der 109. In¬ 
fanterie-Division folgten. Versprengte Teile des Feindes zogen sich eiligst 
zurück, die Einwohner empfingen die deutschen Truppen ruhig und entgegen- 
kommend. Rur beim Aufrollen der nördlichen Fortslinie kam es noch zu 
Kämpfen. Auch das zunächst geräumte Fort Mogosoaia war vom Gegner 
wieder besetzt worden und mußte von Teilen der 109. Infanterie-Division 
genommen werden. Der linke Flügel der Donau-Armee (11. bayerische 
Infanterie-Division) hatte inzwischen die Stadt durchschritten und die Ost- 
forts besetzt. Die Rumänen wichen in nördlicher und nordöstlicher Rich- 
tung. Mit den ersten Truppen traf Generalfeldmarschall von Mackensen 
nachmittags in der feindlichen Hauptstadt ein. Sein an den „Kommandanten 
der Festung Bukarest" gerichteter Brief war vom Befehlshaber der rumä- 
nischen Truppen uneröffnet zurückgesandt worden, da Bukarest keine Festung 
sei und daher auch keinen Kommandanten habe. 
Die Bewegungen des linken Flügels der 9. Armee, Teile 
der Gruppe Kühne, Gruppen Krafft, Morgen und Staads, hatten sich 
nicht so rasch vollzogen wie General von Falkenhayn gehofft hatte. Sie 
wurden behindert durch zähen, feindlichen Widerstand auf allen Marsch- 
straßen, durch grundlose Wege und planmäßige Zerstörung der Über- 
gänge über die zahlreichen Abschnitte, die zu kreuzen waren. Bis zum 
Abend des 5. Dezember hatte sich folgende Lage ergeben: Auf dem linken 
Flügel der Gruppe Kühne war die über Titu nach Osten vormarschierende
	        
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