Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Erste Maßnahmen: Westfront, Besprechung in Cambrai. 
11 
Bewachung werde ausreichen. Wegen des Austausches von Divisionen 
bestand zwischen der 4. Armee und der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht 
Übereinstimmung. 
Von der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht lag 
ebenfalls schon eine Äußerung vom 7. September vor. In ihr hieß es: Eine 
breitere Vasis für den Austausch abgekämpfter Divisionen der Somme- 
Schlacht sei durch Bildung der Heeresgruppe und Einvernehmen mit der 
4. Armee bereits gewonnen. Sie müsse jedoch auch auf die Heeresgruppe 
Deutscher Kronprinz ausgedehnt werden, und hierzu ein Austauschplan für 
längere Zeit festgesetzt werden. Darüber hinaus müßten für unvorhergesehene 
Fälle mindestens zwei weitere Divisionen zur Verfügung stehen. Gegen 
den Einsatz abgekämpfter Divisionen zum Vau der geplanten rückwärtigen 
Stellung wurde eingewendet, daß die Divisionen so rasch als möglich wieder 
verwendungsfähig gemacht werden müßten. Auch aus der 6. und 7. Armee 
könnten für den Stellungsbau keine Truppen herausgezogen werden; die 
Frontbesetzung sei bereits so dünn, daß sie kaum ausreiche, die eigenen 
Stellungen gegen Witterung und feindliche Waffenwirkung instand zu halten. 
Die neue Stellung müsse daher von Bauunternehmern nach Pionier- 
anweifung mit Hilfe von russischen Kriegsgefangenen und Zivilarbeitern 
geschaffen werden. 
Bei der Besprechung selbst führte Generalleutnant von Kühl als Chef 
des Generalstabes der Heeresgruppe auf Grund einer gleichzeitig vor- 
gelegten Niederschrift aus: 
„Die Schlacht an der Somme wird so lange dauern, als die Engländer 
und Franzosen über frische Kräfte und Munition verfügen. Man wird 
damit rechnen können, daß die Angriffe sicher noch einen Monat dauern. 
Es handelt sich also für uns darum, solange unsere Gefechtskraft auf der 
Höhe zu erhalten. Länger als 14 Tage kann man die Truppe in der Regel 
auf der Kampffront nicht in Stellung lassen. Bei Verlängerung dieser 
Zeit tritt ein solcher Kräfteverbrauch ein, daß er in keinem Verhältnis zu 
den noch zu erwartenden Leistungen steht. Außerdem können sich derartig 
verbrauchte Divisionen unverhältnismäßig viel schwerer und später wieder 
erholen. 
„Die Lage an der Somme hat sich in der letzten Zeit insofern 
schwieriger gestaltet, als nun auch südlich der Somme in sehr viel breiterer 
Ausdehnung angegriffen worden ist als bisher. Auf dem eigentlichen Kampf- 
seld sind etwa 14 bis 15 Divisionen beiderseits der Somme eingesetzt. 
Wenn jede Division nach 14 Tagen abgelöst wird, ist durchschnittlich jeden 
Tag eine frische Division erforderlich. Auf dieser Grundlage wird der 
Austauschplan auf längere Zeit hinaus aufgestellt." Darüber hinaus ver-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.