Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

264 Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei. 
i.bis Heeresfront Erzherzog Karl angesichts des russischen 
».November, gegen Z.-u. 1. Armee auf Beschleunigung des Vorgehens; die 
allgemeine Lage verlange dringend baldige Entscheidung; die Operationen 
der 9. Armee müßten mit denen der Heeresgruppe Mackensen in Einklang 
gebracht werden. Der Angriff der Gruppe Kühne habe daher spätestens am 
8. November zu beginnen. Auch im Abschnitt Orsova—Mehadia müsse, so¬ 
bald die 2. Radfahrer-Vrigade') eingetroffen sei, zum Angriff übergegangen 
werden; baldige Gewinnung von Turnu-Severin und der Bahn bis Craiova 
sei hier anzustreben. Der Erzherzog werde am 5. November sein Haupt- 
quartier nach Schäßburg verlegen, General von Falkenhayn möge melden, 
ob er in Kronstadt zu bleiben gedenke oder wohin er sich begeben wolle. 
General von Falkenhayn hielt es für bedenklich, den Angriff 
zu überstürzen. Eine Verlegung des Hauptquartiers hinter den Westflügel 
der Armee wollte er bewußt vermeiden, um nicht die Aufmerksamkeit des 
Feindes dorthin zu lenken. Er legte dar: Die Verhältnisse im Szurduk- 
Gebiet hätten sich noch nicht geklärt; die Festsetzung eines bestimmten Tages 
für den Operationsbeginn sei daher noch nicht angängig. Die Truppen bei 
Orsova—Mehadia würden auch nach Eintreffen der Radfahrer-Vrigade 
nicht zu mehr befähigt sein, als den Feind zunächst einmal ernsthaft 
anzupacken; der Führer erhalte entsprechende Weisung. Das Armeehaupt- 
quartier bleibe in Kronstadt; er selbst behalte sich vor, sich wie bisher dort- 
hin zu begeben, wo es die Kampflage erfordere. 
Währenddessen machte General Kühne sich schlagfertig. Er hielt den 
Angriff unter der Voraussetzung sorgfältiger Vorbereitung für ausfichts- 
reich, falls das Wetter einigermaßen günstig blieb. Am 4. November 
meldete er, er hoffe, am 11. antreten zu können. Von der Gmppe Krafft 
wurden unterdessen am Rotenturm-Paß noch erhebliche Fortschritte erzielt). 
Am 11. November stand die 9. Armee „zum letzten entscheidenden 
Schlage, die Einfalltore Rumäniens zu öffnen"^), angriffsbereit: 
Vor Orsova, das noch von Rumänen besetzt war, und nördlich davon 
hinter der Eserna bis südlich Mehadia: 2. Radfahrer-Vrigade und ö.-u. 
145. Infanterie-Brigade. 
i) Die mit Gebirgsausrüstung versehene, bisher bei der 200. I. D. in den Kar- 
Paten verwendete Brigade hatte eine Gefechtsstärke von etwa IV2 Btln. Sie war 
trotz Gegenvorstellungen des Gen. von Falkenhayn, der sie für das K. K. Schmettow 
in Aussicht genommen hatte, der ö.°u. 145. I. Vr. nach Orsova zugeführt worden 
(Falkenhayn, a. a. O., II, S. 36 f.). 
-) S.270. 
3) A. O. K. 9, Beurteilung der Lage am 10. Rov.
	        
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