Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

262 Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei. 
folgende Weisung für die Weiterführung der Ope» 
" ^ r a t i o n e n an der Heeresfront Erzherzog Karl vor: „Die Heeresgruppe 
Mackensen wird nach dem 20. November mit drei Divisionen bei Svistov 
über die Donau gehen; Zeitpunkt wird noch mitgeteilt. Die 9. Armee hat 
mit dem rechten Flügel der Gruppe Kühne') Verbindung mit den bei Orsova 
kämpfenden Truppen herzustellen und unter Heranziehung derselben, mit 
dem Schwerpunkt in Richtung Craiova—Slatina, vorzugehen. Gruppe 
Krafft hat möglichst weit nach Süden auf dem östlichen Alt-Ufer längs der 
Bahn nach Slatina vorzustoßen, während ihr Ostflügel in Richtung Curtea 
de Arges weiter Raum gewinnt, um auch der Gruppe Morgen bei 
Campulung Luft zu schaffen. Die Gruppe Staads wird am Predeal-Paß 
und östlich weiter gegen Süden zu drücken haben. Zu erwägen bleibt, ob 
aus dieser Gruppe oder aus freiwerdenden deutschen Tmppen der ö.-u. 
I. Armee eine Verstärkung der Gruppe Krafft möglich ist. Von ausschlag- 
gebender Bedeutung ist, daß Gruppe Gerok und ö.-u. 1. Armee unbedingt 
ihre Stellungen halten." 
Generaloberst von Conrad war mit dieser Weisung einverstanden, 
nur wollte er der 9. Armee überlassen, ob das Zusammenwirken der Gruppen 
Kühne und Krafft in der Richtung auf Slatina oder aber näher am Gebirge 
auf Ramnicu-Valeea zu erstreben sei. 
Die Ober st e Kriegsleitung hatte gegen diese Änderung keine 
Bedenken, ebenso keine wesentlichen gegen die ihr inzwischen übersandte 
„Beurteilung der Lage". Grundsätzlich bemerkte sie zu ihr, daß es zunächst 
darauf ankomme, „die durcheinandergewürfelten rumänischen Kräfte zu 
schlagen, wo sie Widerstand leisten," und mit allen Mitteln die Ver- 
einigung der drei Angriffsgruppen der 9. Armee nach vorwärts zu erreichen. 
Zur Frage ihrer Verstärkung hieß es: „Für die weiteren Operationen sind 
wir, wie bei so manchen früheren des Ostkrieges, gezwungen, die rein 
mathematische Grundlage für die Bemessung der einzusetzenden Kräfte bis 
zu einem gewissen Grade zurückzustellen und uns auf das überlegene tak- 
tische Können, die bessere artilleristische Ausrüstung unserer Truppen und 
nicht zuletzt auf das richtige operative Zusammenwirken der 9. Armee und 
der Heeresgruppe Mackensen zu verlassen." Gelinge dieses, so werde zu 
entscheiden sein, welche Kräfte in der Dobrudscha belassen werden müssen; 
vielleicht komme auch eine neue Offensive dort in Betracht. Baldige Zu- 
führung frischer Truppen nach Rumänien sei gewiß erwünscht. Die Oberste 
Kriegsleitung sei aber zur Zeit außerstande, weitere deutsche Kräfte dem 
Oberbefehlshaber Ost zu entziehen, solange wegen der ungeschwächt weiter- 
gehenden Dauerschlacht an der Somme der Austausch frischerer Ost- gegen 
') Angriffsgruppe am Szurduk-Paß (S. 263 ff.).
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.