Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

250 Der Feldzug gegen Rumänien: Befreiung Siebenbürgens. 
,4 sttober ®ruPPe' des Alpenkorps und am Szurduk eine schwache Stelle erkannt 
sein wird." 
Generalfeldmarschall von Hindenburg stimmte diesen Aus- 
sührungen zu. Generaloberst von Conrad aber hielt nach wie vor an 
dem Gedanken fest, den Hauptstoß durch die Kronstadter Pässe zu führen. 
Am 13. Oktober teilte er der Obersten Kriegsleitung mit: Zwar habe er 
gegen den beabsichtigten Druck am Szurduk- und Rotenturm-Paß nichts 
einzuwenden, weil dadurch der Hauptangriff erleichtert werde, dieser 
müsse aber in der Richtung Kronstadt—Bukarest geführt werden und durch 
Einsatz anrollender bayerischer Divisionen erhöhte Stoßkraft erhalten. „Ein 
durchgreifender Erfolg in der Operationsrichtung Kronstadt—Bukarest 
wird übrigens die westlichen Einbruchslinien über den Rotenturm- und 
Szurduk-Paß von selbst öffnen, unsere dortigen Kräfte freimachen und die 
Walachei in unsere Hand bringen". 
An der Richtigkeit dieser operativen Erwägungen bestand auch in Pleß 
kein Zweifel. Sie halfen aber nicht über die Schwierigkeiten der örtlichen 
Lage im Räume von Kronstadt hinweg, deren Überwindung Vorbedingung 
für den von Generaloberst von Conrad erstrebten Erfolg war. General- 
feldmarschall von Hindenburg antwortete daher: „Euerer Exzellenz stimme 
ich vollkommen zu, daß der Grundgedanke der Operation des Armee- 
Oberkommandos 9, mit den Hauptkräften auf Bukarest unter Sicherung 
gegen Vuzau vorzustoßen, keineswegs geändert werden darf. Es kommt 
daher darauf an, südlich Kronstadt, sobald als möglich, durchzukommen." 
Der Angriff werde hier aber nur langsam und nach planmäßiger Artillerie¬ 
vorbereitung gelingen. General von Falkenhayn wolle daher nur, um das 
Durchkommen südlich von Kronstadt zu erleichtern und zu beschleunigen, 
über den Szurduk- und Rotenturm-Paß vorstoßen. Nach überschreiten 
des Gebirges sei einheitliches Zusammenwirken der getrennten Kolonnen 
in der Hauptrichtung auf Bukarest unbedingt erforderlich. Diesem 
operativen Grundgedanken entsprechend seien außer der 12. bayerischen 
Insanterie-Division, die 8. bayerische Reserve-, 10. bayerische Infanterie- 
und voraussichtlich auch die 7. Kavallerie-Division in der Hauptrichtung 
Kronstadt heranzuführen. 
In diesen Tagen trat die bereits Ende September in Aussicht 
genommene neue Befehlsregelung') in Kraft, nach der am 
13. Oktober Erzherzog Karl den Befehl über die 9., ö.°u. 1., 7. und 
3.Armee zu übernehmen hatte. Damit schied die ö.-u. I.Armee aus der 
Unterstellung unter General von Falkenhayn aus. Die nunmehrige „Heeres- 
-) S. 235 und 360.
	        
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