Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Einsatz zweier deutscher Generalkommandos in Siebenbürgen. 
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die zum Teil aus Landwehrtruppen bestehende 89. Infanterie-Division nach 
Siebenbürgen abtransportiert. 
Bei der Besprechung in Teschen hatte General Ludendorff angesichts 
des deutschen Truppeneinsatzes in Siebenbürgen den Wunsch ausgesprochen, 
daß die Führung dort in deutsche Hände gelegt werde. Demgegenüber bat 
Generaloberst von Conrad am 3V. August um Zustimmung, daß der Führer 
der ö.-u. 1. Armee, General von Arz, in seiner Stellung verbleibe, unter ihm 
aber zwei deutsche Generalkommandos eingesetzt würden; Weisungen an die 
ihm unmittelbar unterstehende 1. Armee werde er stets erst nach Ein- 
vernehmen mit der deutschen Obersten Heeresleitung erlassen. Diese stimmte 
zu, behielt aber eine Neuregelung nach Zuführung weiterer deutscher 
Truppen im Auge. Das Generalkommando des XXXIX. Reservekorps 
(Generalleutnant von Staabs) sollte die Süd-, das des I. Reservekorps 
(Generalleutnant von Morgen) die Nordgruppe der Armee übernehmen, 
die Linie Elisabethstadt—Fogaras die Grenze zwischen beiden bilden. 
Nach den vorliegenden Nachrichten waren die drei rumänischen An- 
griffsarmeen unmittelbar nach der Kriegserklärung mit Vortruppen an- 
getreten. Anfang September standen diese auf der ganzen Front von der 
Donau bis zur Bukowina auf ungarischem Voden. Die Kohlengruben von 
Petrozseny, der Rotenturm-Paß und Kronstadt waren in Feindeshand; 
über die siebenbürgische Ostgrenze war der Gegner etwa zehn Kilometer vor- 
gedrungen. Die schwachen Grenzschutztruppen des Generals von Arz waren 
teils schrittweise ausgewichen, hatten sich aber teilweise auch weit vom 
Gegner abgesetzt. Der Eisenbahnviadukt westlich vom Gyimes-Paß war 
gesprengt worden'). Die Abwehr sollte äußerstenfalls in die „Maros- 
Kokel-Stellung"') zurückverlegt werden. Einstweilen aber galt es, sie mög- 
lichst lange weiter vorwärts zu führen, wobei der Schutz der für den 
rechten Flügel unentbehrlichen, aber durch ihren Verlauf nahe der Grenze 
besonders gefährdeten Aufmarschbahn von Arad über Deva—Mühlbach 
nach Tövis eine wichtige Rolle spielte. Diese Lage fanden die beiden 
deutschen Generalkommandos vor, als sie Anfang September bei der ö.-u. 
1. Armee eintrafen. 
Die General vonStaabs übertragene Aufgabe forderte: Sicherung 
in der Richtung über Mehadia und Hötzing sowie Vereinigung der Haupt- 
kräfte gegen den in der Richtung auf Hermannstadt eingedrungenen Feind. 
Vom 5. September ab kam die 187. Infanterie-Division in der Gegend 
von Mühlbach an, die 3. Kavallerie-Division war nördlich von Orsova in 
Karansebes in der Ausladung, die ö.-u. 1. Kavallerie-Division befand sich 
1) S. 198. 
2) Ebenda.
	        
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