Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien. 
August. Ein Versuch der deutschen Obersten Heeresleitung, die Unterstellung 
des Generals Iekow und des in Siebenbürgen befehligenden Generals der 
Infanterie Arz von Straußenburg') unter Generalfeldmarschall von Macken- 
sen zu erreichen, schlug fehl. Für Generalfeldmarschall von Mackensen be- 
deutete die Vefehlsteilung zwischen ihm und General Iekow eine Er- 
fchwerung, denn sie nahm ihm die Möglichkeit, nach freiem Crmessen 
Truppen von der bulgarischen Südfront an die rumänische Grenze zu 
ziehen. Es blieb nichts anderes übrig, als daß die Oberste Heeresleitung 
die Einheitlichkeit des Handelns selbst regelte. 
Bulgarischen Wünschen Rechnung tragend, begann mit ihrem Ein- 
Verständnis bei Saloniki am 16. August ein Angriff der bul- 
garischen 1. und 2. Armee^), von dem General von Falkenhayn 
Verkürzung der dortigen Front und damit Freiwerden weiterer Kräfte 
gegen Rumänien, bei günstigem Ausgang vielleicht sogar Verbleiben dieses 
Landes in der Neutralität erhoffte. Am 26. August mußte Generalfeld- 
Marschall von Mackensen aber melden, daß nach neuntägigen Kämpfen bei 
der bulgarischen 1. Armee kaum noch Aussicht auf weitere Erfolge bestände, 
und daß auch für die 2. Armee eine Weiterführung des Angriffs „sehr 
schwierig" sein werde. Er schlug die Einstellung der Offensive vor, um alle 
verfügbaren Kräfte gegen Rumänien heranzuziehen. General von Falken- 
Hayn aber rechnete zu diesem Zeitpunkte so wenig mit deffen nahe bevor- 
stehenden Eintritt in den Kriegs, daß er zunächst erwog, ob nicht umgekehrt 
durch Heranführung von Verstärkungen aus Nordbulgarien das Zurück- 
drängen der feindlichen Vortruppen auf Saloniki doch noch erreicht werden 
könne. Diese Erwägungen wurden durch die Kriegserklärung Rumäniens 
jäh durchkreuzt. Die bulgarische Offensive hatte die Kriegsbegeisterung in 
Bukarest nicht gelähmt; es mag im Gegenteil dem Ministerpräsidenten 
Vratianu der Entschluß zur Kriegserklärung an Österreich-Ungarn dadurch 
erleichtert worden sein, daß er zwei bulgarische Armeen an der Saloniki- 
Front gefeffelt wußte und ihre weitere Bindung binnen kurzem durch eine 
große Offensive des Generals Sarrail erwartete. 
b) In Siebenbürgen. 
Karte 4. 
An der Grenze Siebenbürgens konnten zunächst nur Abwehr- 
Zu«. maßnahmen getroffen werden"). Am 28. Juli hatte General von Falken- 
i) 23b. X, S. 552. 
-) Bd. X, S. 601. 
3) Bd. X, S. 602. 
") Vd. X, S. 600.
	        
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