Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Der Feldzug gegen Rumänien. 
reichisch-ungarischer Truppen, die leicht zu überrennen sein würden, da sie, 
wie man wußte, nur aus Ersatzformationen und schnell zusammengerafften 
Verbänden bestanden. Mit stärkerem Widerstand rechnete er erst an der 
Maros-Linie Sächsisch-Regen—Mühlbach. Er nahm an, daß die öfter- 
reichisch-ungarische Heeresleitung im weiteren Verlauf rund IVO OVO Mann 
im Norden Siebenbürgens nordöstlich von Klausenburg versammeln werde 
und etwa 30 000 Mann im Südwesten in der Gegend südwestlich von Deva. 
Mitwirkung deutscher Kräfte stellte er nicht in Rechnung. Der rumänische 
Generalstabschef erwartete vielmehr, daß die Mittelmächte wegen der 
auf allen Kriegsschauplätzen erfolgenden Angriffe der Entente gegen den 
Vormarsch der Rumänen nach Siebenbürgen nur defensive Maßnahmen 
ergreifen würden, ähnlich wie im Frühjahr 1915 gegen Italien. In Nord- 
bulgarien nahm General Zottu drei feindliche Kampfgruppen an, und zwar 
10 000 bis 15 000 Mann an der Donau von der serbischen Grenze bis 
Nikopoli, 25 000 bis 30 000 Mann anschließend bis Rustschuk und 70 000 
bis 75 000 Mann ander Dobrudscha-Grenze. Er erwartete von ihnen, falls sie 
nicht neutral blieben'), nur demonstrative Äbergangsversuche über die Donau, 
aber keine ernstlichen Unternehmungen gegen Bukarest. Auch einem etwaigen 
Einfall in die Dobrudscha maß er keine entscheidende Bedeutung bei. Alle 
Unternehmungen von bulgarischer Seite konnten seiner Meinung nach nur 
den Zweck haben, rumänische Kräfte vom Nordkriegsschauplatz abzuziehen. 
Bei Ausspruch der Kriegserklärung, am 27. August 1916, war die 
Mobilmachung zum großen Teil beendet, der Aufmarsch näherte sich dem 
Abschluß. Die starken Deckungstruppen waren marschbereit versammelt. 
Das Heer stand in seinen Ausmarschräumen^). 
1) S. 49. 
2) Gliederung des Heeres: 
4. (R o rd -) Arm e e, General Presan (108 000 Mann), im Anschluß an die ruf- 
fische 9. Armee: 14. Div., 4. gem. I. Br. und 4. K. 23r. beiderseits des Tölgyes-Passes, 
IV. Korps (7. und 8. Div.) am Gyimes- und am Qitoz-Paß, 2. K. D. bei Oena. 
2.Armee, General Avereseu (127 000 Mann): III. Korps (6. und 5. Div., 
3. K. Br.) an den Pässen östlich und südöstlich von Kronstadt, II. Korps (4. und 
3. Div., 2. K. Br.) an den Paßstraßen südlich und südwestlich von Kronstadt, 1. K. D. 
hinter dem linken Flügel der Armee, 21. und 22. Div. am Südrande des Gebirges 
noch in der Ausstellung begriffen. 
1. Armee, General Culeer (134 000 Mann): Alt—Lotru-Gruppe (von Anfang 
September ab 23. Div.) und 13. Div. südlich des Rotenturm-Passes, I. Korps 
(11. Div. am Szurduk-Paß, 1. Div. bei Orsova), 2., 12. Div. und 1. K. Br. als 
Armeereserve nordwestlich von Craiova. 
3. A r m e e, General Aslan (143 000 Mann), mit Sicherung der Südgrenze 
beauftragt: 
Westgruppe (20000 Mann): 20. Div. im Donau-Schutz von Vidin bis westlich 
von Nikopoli,
	        
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