Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Linker Heeresflügel. 
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absichten der Franzosen östlich von Lunöville hin, so daß Mitte Dezember 
Verstärkungen zugeführt wurden. Alle Maßnahmen für die Abwehrschlacht 
wurden getroffen, ein Angriff erfolgte aber nicht. 
Gleich nach der zweiten Niederlage vor Verdun ließ die Oberste 
Heeresleitung die in den Vogesen vorhandenen Stellungen nach- 
prüfen. Im Anschluß daran trat in den Befehlsverhältnissen eine Änderung 
ein. Vei der Armee-Abteilung Awechselten Oberbefehlshaber und General- 
stabschef. Oberbefehlshaber wurde General von Mudra, der im Stellungs- 
bau und Stellungskampf besonders erfahrene bisherige Führer der Argonnen- 
Gmppe, Generalstabschef Major von Klüber. Gleichzeitig trat eine neue 
Abgrenzung gegen die Armee-Abteilung B ein: Dem Armee-Oberkom¬ 
mando A, künftig in St. Avold, wurde die Festung Metz unterstellt, wäh¬ 
rend der Vogefen-Abschnitt des XV. Armeekorps und die Festung Straß- 
bürg zur Armee-Abteilung B, künftig in Colmar, kamen. 
Als erstes erbat der neue Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung A 
Verstärkungen, um einem möglichen Angriff standhalten zu können. Außer 
dem Generalkommando z. b. V. 63 wurde ihm eine Infanterie-Division 
zugeführt und in den Raum von Metz gelegt, da der Anschluß der Außen- 
front der Festung an den bisherigen rechten Flügel der Armee-Abteilung 
äußerst schwach war. Auch wurden zum Stellungsbau nunmehr erhebliche 
Arbeitskräfte bereitgestellt; der Verstärkung der Festung wurde erhöhte Auf¬ 
merksamkeit geschenkt. 
Vei der Armee-Abteilung B hatten Agentennachrichten be¬ 
reits Ende Dezember auf einen bevorstehenden Angriff von Belfort her 
hingewiesen, wo der Gegner drei ausgeruhte Divisionen hinter der Front 
zu haben schien. Man rechnete zunächst nur mit der Möglichkeit eines 
überraschenden Teilangriffs zwischen den Vogesen und der Schweizer 
Grenze. In den nächsten Wochen schienen sich jedoch planmäßige Vor- 
bereitungen einer Offensive abzuzeichnen; der Gegner verstärkte sich offenbar 
weiter. Beschleunigt wurden der Armee-Abteilung Verstärkungen zugeführt. 
Da schließlich Nachrichten vorlagen, die auch mit der Möglichkeit eines 
Vorgehens der Franzosen durch Schweizer Gebiet rechnen ließen, gab die 
Ober st e Heeresleitung Anordnungen für den Ausbau einer 
Stellung auf dem rechten Rhein-tlfer von Grißheim (acht Kilometer nörd- 
lich von Müllheim) bis Lörrach sowie südlich davon längs des Stromes 
zurückbiegend bis Nollingen (gegenüber von Rheinfelden). Für die Ab- 
wehr war damit alles vorbereitet. 
Mitte Januar standen durch Einschieben der neueingetroffenen Kräfte 
in der Front der Armee-Abteilungen A und B von Metz bis zur Schweiz
	        
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