Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Der Einbruch im Abschnitt des Generals von Zwehl. 
ISS 
Wald. Rechts war Anschluß an den zurückgebogenen linken Flügel der 
14. Reserve-Division. 
Die 10. Infanterie-Division unter Generalleutnant Schwarte, 
schon lange Zeit in ihrem Abschnitt, hatte vor einigen Tagen die wenig aus- 
gebauten Stellungen gegenüber dem Dorf Douaumont dazu übernommen. 
Der feindliche Einbruch ist zuerst an beiden Flügeln der Division erfolgt, 
doch haben Teile der vorderen Stellungs-Besatzung noch lange Helden- 
hasten Widerstand geleistet. Der am rechten Flügel der Division aus der 
West-Ostschlucht nordwärts vordringende Gegner bemächtigte sich rasch der 
beherrschenden Höhe 378 und stieß weiter bis über die Straße Louvemont— 
Ornes vor. Bald nach Mittag fiel die Ehambrettes-Ferme in Feindeshand. 
Aber nach Eindringen in den Südteil des Fosses-Waldes wurden die 
Franzosen durch den erwähnten Gegenstoß getroffen und mußten Wald 
und Ferme wieder räumen. Ein von der Division angeordneter einheitlicher 
Gegenangriff verzögerte sich und wurde in der Nacht abgesagt. 
Bei General von Zwehl gingen am 15. Dezember vormittags 
außer von der 14. Reserve-Division nur unsichere und zum Teil irreführende 
Meldungen ein. Längere Zeit hat er geglaubt, „daß der Angriff sich nur gegen 
die 14. Reserve-Diviston richtete. Eine unmittelbare frontale Bedrohung der 
10. Infanterie-Division schien unwahrscheinlich, da nach den Meldungen der 
Artillerie dort weniger starkes Feuer lag. Es wurde daher ein Teil 
unseres vor der Front südlich der Minze liegenden schweren Feuers 
vor 14. Reserve-Division gelegt"'). Seine Artillerie, die noch an die Be- 
fehle des Generalkommandos gebunden war, konnte, nachdem die vorderen 
Beobachtungsstellen ausgeschaltet und jede Nachrichtenübermittlung unter- 
bunden war, dem rasch wechselnden Infanteriekampf nur schwer folgen. Um 
230 nachmittags befahl General von Zwehl, daß jede Division über die 
Artillerie, die ihr bei der vorbereiteten Aufteilung der schweren Artillerie^) 
zugedacht war, selbständig verfügen dürfe. Durch einen etwa um 3° nach- 
mittags herausgegebenen Befehl wurde dann die 14. Reserve-Diviston an- 
gewiesen, Louvemont im Einvernehmen mit der 39. Infanterie-Division 
wiederzunehmen. Diese sollte die Linie der Stützpunkte Louvemont und 
östlich halten oder, wenn verloren, wiedergewinnen; ebenso hatte die 10. In- 
fanterie-Division die Höhe 378 zurückzuerobern. Zur Durchführung dieser 
Gegenangriffe kam es aber angesichts der tatsächlichen Lage an der Front 
nicht mehr. 
In den beidenDivisions-Abfchnittender links anschließenden Gruppe 
Hardaumont spielte sich der Kampf ganz verschieden ab. 
Kr. Tgb. des Gen. Kdo. VII. R. K. 
')6.150.