Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Festigung der neuen Abwehrfront. 
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er das hier noch nicht voll erreichte Ziel des 24. Oktober, insbesondere das 
Fort Vaux, in Händen hatte. 
Auf deutscher Seite führte der gleiche, sich nur noch stärker geltend 
machende Grund, empfindlicher Munitionsmangel, am 26. Oktober zu der 
Weisung des Oberkommandos, von einer Wiedereroberung 
der verlorenen Stellungen Abstand zu nehmen, doch sollten kleinere Unter- 
nehmungen zur Verbesserung der Kampflinien nicht unter dieses Verbot 
fallen. So konnte die Maas-Gruppe Ost ihr Hauptaugenmerk dem Ausbau 
der neuen Abwehrfront zuwenden, um weiteren feindlichen Angriffen, mit 
denen gerechnet wurde, gewachsen zu sein. Vor allem wurde die Ablösung 
der stark abgekämpften und moralisch erschütterten Verbände in die Wege 
geleitet. 
Die überaus ernste Niederlage des 24. Oktober hat zu eingehenden 
Untersuchungen darüber geführt, wie alles so gekommen ist, ohne daß im 
einzelnen volle Klarheit gewonnen werden konnte'). Als Hauptursache ist 
der Versuch anzusehen, eine aus dem Angriff entstandene, taktisch durchaus 
ungünstige Stellung auch dann noch festzuhalten, als der Angriff längst 
aufgegeben war und die Mittel zur Behauptung des Gewonnenen nicht 
mehr in dem erforderlichen Ausmaß zur Verfügung standen. Die Gründe 
für dieses Festhalten aber lagen nicht auf taktischem, sondern vorwiegend 
auf moralischem Gebiet. Der Entschluß zum Verzicht mußte ungewöhn- 
lich schwer sein. 
Ganz abgesehen von der Zahl und Kampfkraft der Divisionen gibt der 
beiderseitige Munitionseinsatz in den Großkampftagen ein anschauliches 
Vild des Kräfteverhältnisses. Vom 21. bis zum 25. Oktober mittags 
wurden die deutschen Gräben, Annäherungswege, Batterien, Lager und 
Unterkunftsorte mit insgesamt 550 000 Granaten von 75 bis 220 mm 
Kaliber, darunter annähernd 30 000 Gasgranaten, überschüttet, die Forts 
Douaumont und Vaux von elf schwersten Mörsern (270 bis 400 mm 
Kaliber) mit 1379 Granaten beschossen. Demgegenüber belief sich der Ver- 
brauch der gesamten Feld- und schweren Artillerie der 5. Armee, also nicht 
nur der Maas-Gruppe Ost, für die Tage vom 21. bis 24. Oktober auf 
rund 182 000 Schuß (davon 115 000 Schuß am 24.). 
Die hauptsächlich am Kampfe beteiligt gewesenen sieben Divisionen 
hatten schwere Verluste erlitten. Sie betrugen mehr als 11000 Mann, 
davon 6700 Vermißte. Die Franzosen geben die Zahl der Gefangenen mit 
6000, die Beute mit 15 Geschützen, 51 Minenwerfern und 144 Maschinen- 
gewehren an. Dieser schwere Schlag hinterließ dadurch noch einen be- 
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