Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Deutsche Gegenmaßnahmen. 
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Reserven. Die 34. Infanterie-Division schob drei Kompanien zum Schutze 
der Artillerie in den völlig ungedeckten Raum zwischen der Höhe 378 und 
dem Hermitage-Wald und gab im übrigen zwecks Einheitlichkeit der Ve- 
fehlsführung das Kommando über die wenigen ihr noch zur Verfügung 
stehenden Truppen an die 34. Infanterie-Division ab. Diese ordnete gegen 
7° abends bei bereits einbrechender Dunkelheit für ihre Reserven im Fosses- 
und Vauche-Wald Gegenangriff auf Dorf und Fort Douaumont an; es 
wurde jedoch Mitternacht, bis sich die schwachen Kräfte imFosses-Wald süd- 
wärts in Bewegung setzten. Sie kamen in der stockfinsteren Nacht auf dem 
vergasten, unter schwerem Artilleriefeuer liegenden Gelände nur langsam 
vorwärts und gegen den starken beim Dorf Douaumont stehenden Feind 
über Minzen-Schlucht und Steilhang nicht hinaus. Bei den Reserven im 
Vauche-Wald unterblieb der befohlene Gegenangriff wegen der ungeklärten 
Lage ganz. Im Abschnitt der 9. Infanterie-Division war schon am frühen 
Nachmittag ein Bataillon aus der Zassoule- und Bezonvaux-Schlucht zum 
Gegenstoß in südlicher Richtung angesetzt worden; es gelangte indessen, 
stark zusammengeschossen, nur bis zur Linie Südausgang der Hassoule- 
Schlucht—Zardaumont, wo es die aus der Kasematten-Schlucht zurück- 
kommenden Trümmer aufnahm und abends durch ein weiteres Bataillon 
verstärkt wurde. Am Morgen des 25.Oktober trafen in der Bezonvaux- 
Schlucht noch zwei Bataillone ein, die gleichzeitig mit dem Gegenangriff 
der 54. Infanterie-Division noch während der Nacht die neue Front der 
9. Infanterie-Division bis zum Caillette-Wald hatten vorreißen sollen, 
infolge verspäteter Vefehlsübermittlung aber nicht rechtzeitig zur Stelle 
gewesen waren und nun dazu verwandt wurden, Lücken in der vorderen 
Linie zu fchließen. Auch bei der 33. Reserve- und 50. Infanterie-Division 
mußten die eiligst vorgeworfenen Reserven zunächst zur Verstärkung der 
dünnen Kampflinien und zum Aufbau neuer Fronten benutzt werden. 
General von Lochow hatte die ersten Meldungen über den feind- 
lichen Angriff um 255 und 325 nachmittags erhalten; sie stammten vom 
VII. Reservekorps und vom Abschnitt Hardaumont und besagten, daß der 
Gegner nördlich des Steinbruchs in der West-Ost-Schlucht eingebrochen 
und nach nicht nachzuprüfenden Gerüchten bis zur Albain-Schlucht sowie 
über das Zwischenwerk Thiaumont vorgedrungen sei. Daraufhin hatte er die 
westlich von Longuyon in Ruhe liegende 10. Infanterie-Division alarmiert 
und angewiesen, zunächst ein Regiment mit Kraftwagen nach Chaumont 
vorzuführen. Äber die übrige Front waren lange Zeit keine Nachrichten zu 
bekommen. Erst um 4°° nachmittags meldete der Abschnitt Vaux, daß die
	        
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