Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Der französische Angriffsplan, 
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gäbe vorzubereiten. Die beiden nur mit je einem Regiment am Angriff 
beteiligten Flügeldivisionen hingegen standen schon seit Monaten in ihren 
Abschnitten. Die Angriffs-Divisionen sollten die vorderen Linien erst einen 
Tag vor dem Sturm von den Stellungs-Divisionen') übernehmen, die seit 
Wochen nachdrücklich am Ausbau der Kampsgräben, Bereitschaftsstellungen 
und Anmarschwege gearbeitet und durch Verbesserung der schon so zahl- 
reich vorhandenen sowie Errichtung neuer Unterstände und Stollen Vor- 
sorge getroffen hatten, daß die Sturmtruppen nicht bereits vor dem Antreten 
durch deutsches Artilleriefeuer zerschlagen wurden. Insgesamt zählten die 
Angriffstruppen 40 Bataillone und neun farbige Ausräumungs-Kompanien. 
21 Bataillone sollten in vorderster, Linie stürmen, neun Bataillone und die 
Aufräumungs-Kompanien als zweite Staffel folgen, der Rest in Reserve 
gehalten werden. 
An Artillerie verfügte General Mangin über 289 leichte, 346 mittlere 
und schwere und 19 schwerste Geschütze, insgesamt also über 654 Geschützes 
mit reichlicher Munition. Bereits am 3. Oktober hatte die systematische, sich 
allmählich steigernde Bekämpfung der deutschen Artillerie eingesetzt. Die 
eigentliche Artillerievorbereitung sollte sechs Tage vor dem zunächst für den 
17. Oktober befohlenen Angriff beginnen; wegen des anhaltend schlechten 
Wetters, das die Luftbeobachtung äußerst erschwerte, mußte der Sturm 
indessen auf den 24. Oktober verschoben und die Artillerievorbereitung um 
zwei Tage verkürzt werden; sie setzte am 20.Oktober ein. Am Nachmittag 
des 22. wurde ein Angriff vorgetäuscht, um das deutsche Sperrfeuer heraus- 
zulocken; 158 deutsche Batteriestellungen konnten zweifelsfrei festgestellt und 
neuerdings unter Feuer genommen werden. 
Die Maas-Gruppe Ost — so hieß die Gruppe Lochow seit 
dem 18. Oktober, während die Gruppe Franeois gleichzeitig in Maas- 
Gruppe West, die Gruppe Mudra in Argonnen-Gruppe umbenannt 
worden war — hatte ihre Abschnittskommandos bereits an diesem Tage 
auf die Möglichkeit eines feindlichen Angriffs hingewiesen und eine Nach- 
Prüfung aller Verteidigungsmaßnahmen und vermehrte Aufklämngstätig- 
keit angeordnet. Als nun vom Nachmittag des 21. Oktober an das feind- 
liche Artilleriefeuer sich zusehends steigerte und an der Hauptkampffront 
des östlichen Maas-Users rasch zu größter Stärke anschwoll, welche es mit 
nur kurzen Abschwächungen Tag und Nacht beibehielt, auch das Fort 
Douaumont jetzt mit schwersten Kalibern beschossen wurde, zweifelte man 
1) 55., 130. und 63. 3. D. 
2) Seit dem 25. Sept. war die Artillerie der franz. 2. Armee um 202 Geschütze 
vermehrt worden; sie zählte jetzt 1742 Geschütze (vgl. S. 139, Anm. 1).
	        
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