Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Verdun. 
Bis und Vriten-Schlucht—Steinbruch bei Höhe 345 südlich von Vaux vor- 
22. Oktober. werden. General Potain hatte diesen Operationsvorschlag am 
20.September General Ioffre unterbreitet und die Notwendigkeit eines 
neuen Angriffs bei Verdun damit begründet, daß die derzeitigen Stellungen 
den Werken Froide-Terre und Souville zu nahe lägen, diese also bei 
Wiederaufnahme der deutschen Offensive gefährdet wären, ihr Verlust aber 
die Aufgabe des ganzen rechten Maas-!lfers zur Folge haben könnte. 
General I o f f te stimmte dem Plane um so eher zu, als — abgesehen von 
einer nicht sehr erheblichen Zuführung schwerer und schwerster Artillerie 
und Erhöhung der Munitionsraten — keine zusätzlichen Kräfte, sondern 
nur der Austausch zweier Divisionen verlangt wurden. 
Mit der Vorbereitung des Unternehmens wurde sogleich begonnen, 
die Durchführung General Mangin unter der Oberleitung des Generals 
Nivelle übertragen. Als erstes Ziel wurde in dem endgültigen Angriffs- 
befehl der Gruppe „DE" vom 9. Oktober die Linie Ostrand des Stein- 
bruches in der West-Ost-Schlucht—Albain-RüÄen—Thiaumont-Ferme— 
Steinbruch bei Höhe 343—östlicher Ausläufer des Montagne-Rückens fest- 
gesetzt, aus der drei Stunden nach Sturmbeginn gegen das zweite Ziel: 
den Weg Steinbruch—Dorf Douaumont, das Fort selbst, die Nordost- und 
Osthänge der Kasematten- und Vriten-Schlucht, den Fumin-Rücken und 
Nordrand des Vergwaldes sowie die Hohe Batterie von Damloup vor- 
gegangen werden sollte. Gegen den ursprünglichen Vorschlag war das 
Endziel also erweitert, vor allem die Eroberung des Forts Douaumont 
hinzugekommen. Darüber hinaus aber sollte, wenn es sich irgend machen 
ließe, sogar noch das Fort Vaux weggenommen werden. 
Den Angriff hatten in erster Linie dreieinhalb Divisionen zu führen: 
ein Regiment der 33. Infanterie-Division gegen den Steinbruch, die 38. In- 
fanterie-Division gegen den Abschnitt West-Ost-Schlucht—Fort Douau- 
mont, die 133. gegen den Cailette-Wald, die 74. gegen den Fumin- und 
Bergwald-Rücken sowie gemeinsam mit einem Regiment der 28. In- 
fanterie-Division gegen die Hohe Batterie von Damloup. Dahinter sollten 
als Gruppenreserve die 7., 9. und 63., als Armeereserve die 37. und 22.In¬ 
fanterie-Division bereitstehen. Von den Divisionen, denen der Hauptangriff 
zufiel, war die aus afrikanischen Truppen bestehende 38. seit Beginn der 
deutschen Verdun-Offensive schon dreimal in Großkämpfen des westlichen 
und östlichen Maas-Ufers eingesetzt gewesen, während die 133. und 74. 
bisher nur einmal und zwar im September in der Verdun-Front gestanden 
hatten, übrigens in den Abschnitten, die ihnen jetzt zugewiesen waren. Die 
beiden letzteren Divisionen hatten dann nahezu drei Wochen, die 38. sogar 
volle zwei Monate Zeit gehabt, sich hinter der Front sür ihre neue Auf¬
	        
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