Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Verdun. 
Sttoberhiilfte Divisionen an die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht ab, und zwar je drei 
' Divisionen der 3. Armee, der Armee-Abteilung Strantz und der S. Armee, 
überdies noch eine Division der Armee-Abteilung B nach Siebenbürgen'). 
Für diese zehn Divisionen erhielt sie während der gleichen Zeit acht abge- 
kämpfte Divisionen der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht, von denen 
vier zur 3. Armee, drei zur Armee-Abteilung Strantz und eine zur Armee- 
Abteilung A traten. 
Bei der 5. Armee wurde der Ausfall von drei Divisionen vorerst 
nur durch die von der 3. Armee überwiesene 5. Infanterie-Division aus- 
geglichen. Eine aus der Gruppe Mudra herausgezogene Division wurde 
nicht ersetzt; daß hier fortan nur vier Divisionen in der Front standen, 
hatte bei der auch im Oktober andauernden Kämpfruhe in diesem Abschnitt 
nichts auf sich. Eine weitere Division wurde bei der Gruppe Fran^ois 
(bisherige Angriffsgruppe West) durch die seit kurzem hinter ihrer Front 
in Reserve stehende 13. Infanterie-Division^) herausgelöst. 
Bei der Gruppe Lochow (bisherige Angriffsgruppe Ost) erfolgte 
die befohlene „Streckung der eigenen Kräfte" durch Herauslösung einer 
Division aus dem Abschnitt des Generalkommandos z. b. 03.54, so daß auf 
dem Ostufer der Maas in vorderer Linie nur zehn Divisionen gegen fünf 
auf französischer Seite standen. Eine Verringerung der Gesamtkräfte trat 
hierdurch jedoch nicht ein, da jetzt zwei Divisionen statt bisher einer hinter 
der Gruppe in Reserve gehalten wurden. 
Gegen noch weitere Verringerung der Zahl der in vorderer Linie 
eingesetzten Divisionen sprach sich General von Lochow am 4. Oktober in 
einer Eingabe an die Heeresgruppe entschieden aus, wenn auch der Gegner 
seit Ende September keine neuen Angriffsversuche mehr gemacht hatte und 
auch die Tätigkeit seiner Artillerie in letzter Zeit — allerdings bei meist 
schlechter Sicht — im allgemeinen wesentlich geringer als bisher gewesen 
war. Freilich war sie immer noch beträchtlich stärker als die der deutschen 
Artillerie; wurde doch beispielsweise die tägliche feindliche Schußzahl im 
Abschnitt des Generalkommandos des XII. (sächsischen) Armeekorps — also 
im Ehapitre- und Vergwald — auf rund 8000 Schuß gegen 1000 auf 
deutscher Seite geschätzt. Größere Angriffe des Gegners schienen demnach 
fürs erste nicht bevorzustehen. Durch weitere Verringerung der Zahl der vorn 
eingesetzten Divisionen aber würde, so meldete General von Lochow, der 
Stellungsbau in bedenklicher Weise gehemmt und die Verwendungsdauer 
der Divisionen nicht unerheblich herabgesetzt werden. Die Verbreiterung 
der an sich schmalen Divisionsabschnitte auf den Eotes hätte eine Ver- 
')Von der 5. Armee 19. R. D. und XV. A. K. 
2) Von der Hgr. Kronpr. Rupprecht für die 7. R. D. (S. 123) überwiesen.
	        
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