Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Neue Abgaben der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. 127 
leistet. Anter diesen Umständen müsse die Heeresgruppe bitten, sie in keiner 
Weise weiter zu schwächen, ehe nicht feststehe, daß auch der Gegner nennens- 
werte Kräfte von der Verdun-Front wegziehe. 
Die nach wie vor ernste Lage an der Somme ließ indessen eine Verück- 
sichtigung der Wünsche der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz nicht zu. 
Dort, so antwortete die O b e r st e H e e r e s l e i tu n g am 21. September, 
falle für absehbare Zeit die Entscheidung, dort müßten daher auch sämtliche 
kampfkräftigen Divisionen des Westheeres nach und nach eingesetzt werden. 
Das sei auch beim Kräfteeinsatz auf dem östlichen Maas-Ufer zu berück- 
sichtigen, was um so eher möglich sein werde, als nach den bisherigen 
Feststellungen von der Maas bis Combres acht französischen Divisionen 
13 deutsche in erster Linie gegenüberstünden^). Dementsprechend habe die 
Heeresgruppe zunächst, und zwar zum 10. Oktober, sechs Divisionen für die 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht im Austausch gegen ebenso viele der 
letzteren zur Verfügung zu stellen. Sollten die feindlichen Angriffe bei der 
2. Armee sich weiter südwärts ausdehnen, so müßten zwei bis drei weitere 
Divisionen der Heeresgruppe ausgetauscht werden. Über die drei in der 
Aufstellung begriffenen Divisionen (221., 222. und 223.) behielt sich die 
Heeresleitung die Verfügung vor. Statt der angebotenen sieben Divi- 
sionen, darunter die 221. und 222., wurden also acht bis neun gefordert, 
zu denen die genannten beiden Divisionen nicht gehören sollten. Das 
bedeutete eine weitere empfindliche Schwächung der Kampfkraft der Heeres- 
gruppe, insonderheit der Angriffsgruppe Ost. 
Wenige Tage später stellte die Heeresleitung neue Forderungen. Am 
26. September befahl sie, unter abermaligem Hinweis auf das derzeitige 
Kräfteverhältnis im Abschnitt Maas—Combres-Höhe, eine Streckung der 
eigenen Kräfte östlich der Maas derart vorzunehmen, daß eine Division 
aus der vorderen Linie zurückgenommen und hinter der Ostgruppe bereit- 
gestellt werde; diese Division bleibe Reserve der Heeresgruppe. Eine hier- 
bei vielleicht erforderliche und erwünschte Verkürzung der vorderen Linie 
durch unauffällige Zurücknahme an einer oder der anderen Stelle, z. B. 
zwischen Fleury und dem Chapitre-Wald, wäre zu erwägen. Am 28. Sep- 
tember folgte die Weisung, aus der Front vom rechten Flügel der 3. Armee 
bis zur Maas noch eine Division ohne Austausch herauszuziehen, die vor- 
läufig hinter der 3. oder 5. Armee belassen werden sollte. 
Diesen Weisungen der Heeresleitung gemäß gab die Heeres- Erste 
gruppe Deutscher Kronprinz in der ersten Oktoberhälfte neun^tob-rhalfte. 
Tatsächlich standen zu dieser Zeit zwischen der Maas und Combres in erster 
Linie sogar nur sechs französische Divisionen, davon vier an der Front Maas— 
Damloup.
	        
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