Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — 
Somme. 
»>.vts deutschen Divisionen konnten jetzt länger in ihren Gefechtsstreifen belassen 
ZV. November. Dabei traten aber infolge der Anbill der Witterung häufig Cr- 
kältungs-, Fuß- und Hauterkrankungen auf. An Flugzeugen büßten die 
verbündeten Gegner rund 6V gegenüber 24 deutschen ein'). Die beiderseitige 
Flugtätigkeit war durch winterliches Wetter mehr und mehr geschrumpft. 
Die sorgfältig vorbereitete Beteiligung zusammengefaßter Fliegerverbände 
aller Art bei den beiden deutschen Gegenangriffen gegen Sailly am 1. und 
gegen den St. Pierre Vaast-Wald am 15. November war in ersterem Falle 
nur beschränkt, im zweiten gar nicht zur Ausführung gekommen. Daß aber 
beim Angriff auf Sailly 52deutsche Flugzeuge nicht allein zum Freihalten 
des Gefechtsfeldes von feindlichen Flugzeugen, sondern auch zur Vekämp- 
fung feindlicher noch feuernder Batterien mit Bomben und Maschinen- 
gewehrseuer flogen, ist als Kennzeichen der gegenüber den ersten Schlacht- 
monaten völlig gewandelten Einsatzart und Waffenwirkung der deutschen 
Fliegerverbände am Ausgang der Somme-Schlacht von besonderer Ve- 
deutung. Der Munitionsverbrauchs) der Heeresgruppe hatte im November 
nur 146 Züge für Feldartillerie, 144 für die Hauptkaliber der schweren 
Artillerie betragen. 
Ende November meldete General von Velow: „In den letzten 
Tagen ist ein gewisses Nachlassen der allgemeinen Gefechtstätigkeit unver- 
kennbar, das in der Hauptsache auf das meist unsichtige und teilweise 
regnerische Wetter zurückgeführt wird. Andererseits sprechen viele An- 
zeichen für eine Fortsetzung der feindlichen Offensive, für die der Gegner 
eine Ausdehnung seiner Angriffsfront nach Norden vorzubereiten scheint... 
Nach Ansicht des Armee-Oberkommandos bereitet er einen größeren Schlag 
vor, den die Engländer in der Hauptsache beiderseits der Ancre, die Fran- 
zosen gegen den Wald von St. Pierre Vaast mit seinen Anschlußlinien 
führen werden." Die Zeit bis zum Beginn dieser vermuteten Angriffe nutzte 
die Armee nach Kräften zur Wiederherstellung der vielfach beschädigten 
Stellungen aus. Feindlicher Beschuß und ungünstige Witterung ließen die 
Arbeit aber nur äußerst langsam vorwärts kommen. 
Ebenso wie seine Armeeführer sah auch Kronprinz Rupprecht 
noch nicht klar. Unsichtiges Wetter beeinträchtigte Artillerietätigkeit und 
Aufklämng. Am 30. November meldete er, daß vor dem Nordflügel 
der 1. Armee gegenüber der 26. und 2. Garde-Neserve-Division eine Ver- 
mehrung der feindlichen Batteriestellungen und der Feldbahnbauten, vor 
dem rechten Flügel der 2. Armee mehrere frische französische Divisionen 
1) S. 78, Anm. 1. 
2) S. 79 und 92.
	        
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