Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Somme. 
iz.««v Der neue Sturm, der sich zunächst nur gegen die 1. Armee richtete, 
o em er. sich zu dem schon seit Wochen erwarteten Mergreifen der britischen 
Offensive über die Ancre nach Norden aus. Er zielte offensichtlich in erster 
Linie auf die Wegnahme der deutschen Stellungsausbuchtung beiderseits 
der Ancre und begann am 13. November. Die Engländer brachen mit 
sieben Divisionen aus der Front Höbuterne—Courcelette, am 14., dem 
Höhepunkt dieser Schlachttage, auch weiter östlich bis Gueudecourt unter 
Mitwirkung von Tanks vor. Infolge des nebeligen Wetters wurden am 
13. November die Lichtsignale der Infanterie von der Artillerie nicht recht- 
zeitig erkannt, so daß ihr Sperrfeuer zu spät einsetzte. So gelang es dem 
umfassend angreifenden Gegner, die 12.Infanterie-Division bei Veaumont- 
Hamel, die 38. bei St. Pierre Divion zu überrennen, diese Ortschaften in 
Besitz zu nehmen, in zweitägigen erbitterten Kämpfen ihre Linien über 
Veaucourt hinaus bis dicht an Grandcourt heran vorzuschieben und mehr 
als 5000 Gefangene einzubringen. Dagegen bereiteten die 52.Infanterie- 
Division bei Serre, die 58. (sächsische) südlich von Pys, das Garde-Reserve- 
korps bei Warlencourt und Ligny Tilloy dem Feinde eine Niederlage und 
brachten nach Nahkämpfen mehr als 350 Gefangene ein. Die Franzosen 
schritten erst am 14. November aus der Front Sailly—Rancourt zu einem 
starken Angriff mit dem St. Pierre Vaast-Walde als Ziel; er brach im 
Abwehrfeuer der 30. und 185. Infanterie- sowie der 16. Neserve-Division 
zusammen. 
i« November Durch diesen Abwehrerfolg schienen leidliche Vorbedingungen für die 
geplanten deutschen Gegenangriffe zur Wiedernahme von ganz 
Saillisel und des Nordteiles des St. Pierre Vaast-Waldes geschaffen. Am 
frühen Morgen des 15. November eroberten Sturmtruppen der 185. In- 
santerie-Division der Gruppe Deimling ohne jede Artillerievorbereitung im 
Handgranatenkampfe vorübergehend den Ostteil von Saillisel zurück, mußten 
ihn aber dem übermächtig vorstoßenden Gegner bald wieder überlaffen. 
Dagegen erreichte der zur Säuberung des Nordrandes des St. Pierre 
Vaast-Waldes angesetzte Angriff der Gruppe Garnier die nahe gesteckten 
Ziele; rund 350 Franzosen wurden hier gefangengenommen. Der Erfolg 
wurde in erster Linie darauf zurückgeführt, daß die Sturmtmppen vorher 
an einem Übungswerk hinter der Front gründlich geschult worden waren, 
und gutgeleitetes, den Gegner irreführendes Vorbereitungsfeuer ihnen den 
Weg bahnte. 
An demselben Tage führte bei der 2. Armee die Gruppe Kathen den 
vorbereiteten Gegenangriff bei Pressoire aus. Die durch Teile der 221. 
und 36. verstärkte 212. Infanterie-Division trat bald nach Mitternacht zum 
Sturm auf das Dorf und den südlich davon gelegenen Wald an. Die
	        
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