Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Großangriffe gegen die Front Pys—Moislains. 
SS 
Vitien nur von zwei britischen Bataillonen unterstützt werden solle; er 
habe erfahren, daß die britische 4. Armee erst am 9. November und die 5. 
(bisher Reserve-) Armee erst am 11. November weiter angreifen würden. 
General I o f f r e entsandte umgehend einen Offizier seines Stabes in das 
englische Hauptquartier, der ihm am 7. November berichtete, daß der eng- 
lische Oberbefehlshaber tatsächlich seine letzten Angriffsbefehle zurück- 
genommen habe, und daß anscheinend die für eine geplante Ablösung der 
französischen 6. Armee erforderlichen Vorbereitungen und die bisher er- 
littenen hohen Verluste die Ursache dafür seien. General Ioffre gewann die 
Überzeugung, daß die Engländer zu ernsthafter Fortsetzung der Offensive 
zur Zeit nicht mehr fähig seien. Um so mehr drängte er auf baldige Ablösung 
seiner 6. Armee durch englische Truppen, um baldigst weitere eigene Kräfte 
zu Ruhe und Ausbildung zurückziehen zu können und damit frische Truppen 
für die im Jahre 1917 geplante Offensive zu gewinnen. 
Auf deutscher Seite meldete unter dem Eindruck der letzten 
schweren Kämpfe die .Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht 
der Obersten Heeresleitung: „Der Gegner wird zwar an die Möglichkeit 
eines Durchbruchs angesichts unserer artilleristischen Stärke und der zahl- 
reichen neuentstandenen, ihm bekannten Riegelstellungen kaum mehr glauben. 
Er wird aber doch weiter angreifen, sei es in neuen zusammenhängenden 
großen Angriffen, sei es in Teilvorstößen bei fortgesetzt starker Artillerie- 
Wirkung, um mindestens ein beschränktes, in die Augen fallendes Ziel 
(Vapaume, Pßronne) zu erreichen, um uns zu zermürben und um ein Fort- 
ziehen von Kräften nach dem Osten zu verhindern. Werden dort die 
deutschen Angriffe fortgesetzt, so muß auch aus politischen Gründen an der 
Somme der französifch-englische Angriff fortgesetzt werden. Mit einer 
Winterruhe ist nicht zu rechnen, wenn auch die Witterung die Angriffe 
verlangsamen und beeinträchtigen wird." Auf Grund dieser Auffassung 
sollte auch weiterhin rein verteidigungsweise gekämpft und nur dort, wo es 
sich um ausnahmsweise wichtige Punkte handelte, eine Wiedernahme nach 
sorgfältigster Vorbereitung angeordnet oder gestattet werden. 
Die Ob er st e Heeresleitung überwies die 208. und 56. In- 
fanterie-Division, leitete im Austausch gegen das für den östlichen Kriegs- 
fchauplatz bestimmte VIII. Armeekorps') die Zuführung des X. Armeekorps 
und der 43. Referve-Division nach Hirfon und Rethel in die Wege und 
kündigte das Eintreffen der nächsten Ablösungswelle') an. Angesichts der 
immer noch bestehenden, starken Vermischung aller Verbände forderte sie, 
1) Anl. 7 a. 
2) 10. Crs. D., 14. bayer. I. D., 214. I. D., Gen. Kdo. des V. R. K. mit 9. R. D.
	        
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